EU begrüßt Friedensabkommen im Sudan
Das Abkommen sei der Beginn eines langen Weges, der das sudanesische Volk zu einem Leben in Sicherheit und zu wirtschaftlichen und sozialen Fortschritten führen werde, erklärte der EU-Kommissar für Entwicklungshilfe, Louis Michel, am Sonntag. Der Belgier stellte die Wiederaufnahme finanzieller Hilfen für den Sudan in Aussicht. Dies hänge aber von zusätzlichen Anstrengungen der Regierung ab, die Lage in der westlichen Krisenregion Darfur zu verbessern.
Vertreter der Regierung und der südsudanesischen Rebellengruppe Sudanesische Volksbefreiungsarmee (SPLA) hatten am Freitag in der kenianischen Stadt Naivasha zwei Protokolle unterzeichnet, in denen die Modalitäten des Waffenstillstands und der künftigen Machtverteilung geregelt werden. Diese Teilvereinbarungen sollen die letzten in einer Serie von Abkommen sein, die im Jänner in einen endgültigen Friedensvertrag münden sollen. Die EU sei bereit, parallel zur Umsetzung des Abkommens in den kommenden drei Jahren 400 Millionen Euro Entwicklungshilfe bereitzustellen, erklärte Michel weiter. Zusätzliche 150 Millionen Euro pro Jahr würden für humanitäre Hilfe gezahlt.
Die EU hatte ihre Hilfen für den Sudan vor 14 Jahren ausgesetzt. In dem nordostafrikanischen Land herrscht seit 21 Jahren Bürgerkrieg zwischen den Rebellen im christlichen Süden und der moslemischen Regierung. In den Kämpfen starben mehr als 1,5 Millionen Menschen. Das am Freitag geschlossene Abkommen betrifft nicht die Krisenregion Darfur, wo seit knapp zwei Jahren Bürgerkrieg herrscht. Nach UNO-Schätzungen wurden dort etwa 70.000 Menschen getötet und 1,5 Millionen in die Flucht getrieben.