EU-Parlamentspräsident Josep Borrell kann sich vorstellen, im Sraßburger Plenum künftig auch nicht-offizielle Sprachen zuzulassen. Derzeit garantiere das Europaparlament seinen Abgeordneten das Recht, sich in einer der offiziellen Sprachen auszudrücken, erklärte Borrell.
Das heiße aber nicht, dass der Gebrauch anderer Sprachen verboten sein müsse. Er wolle nun vorschlagen, die Rechtslage dahin gehend zu interpretierten, dass Meinungsäußerungen in jeder europäischen Sprache möglich sein müssen. Allerdings sei dann nicht mehr garantiert, dass diese auch übersetzt würden.
Konkret reagierte Borrell – selbst ein Katalane – auf Forderungen, dass Abgeordneten aus Spanien im EU-Parlament auch Reden auf Katalanisch, Baskisch oder Galicisch halten können sollen. Prinzipiell stellte Borrell fest, dass 37 bis 38 Prozent des Jahresbudgets des EU-Parlaments in die Finanzierung der Mehrsprachigkeit fließen würden. Demnach würden dafür pro Arbeitstag 2,2 Millionen Euro ausgegeben.