EU-Afrika-Gipfel startet in Angola
Am Rande des Spitzentreffens wollen Deutschlands Bundeskanzler Friedrich Merz und die anderen Europäer zudem über den Umgang mit dem jüngsten US-Vorstoß für eine Beendigung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine beraten. Führende EU-Staaten wie Deutschland und Frankreich halten zentrale Bestandteile des 28-Punkte-Plans für inakzeptabel. So soll die Ukraine beispielsweise auch Gebiete aufgeben, die derzeit noch gar nicht von Russland kontrolliert werden.
Gemeinsame Erklärung geplant
Beim eigentlichen EU-Afrika-Treffen soll es in zwei thematischen Blöcken einerseits um Frieden, Sicherheit und multilaterale Zusammenarbeit gehen, andererseits um Migration, Mobilität und Wohlstand. Für den zweiten Gipfeltag ist die Veröffentlichung einer gemeinsamen Erklärung geplant.
Die EU hat derzeit zwölf zivile und militärische Missionen auf dem Kontinent, unter anderem in Libyen, Mali, Somalia und der Zentralafrikanischen Region. Doch während diese Einsätze vor allem mit Konflikten, mangelnder Stabilität oder Bedrohungen durch islamistischen Terrorismus zusammenhängen, wurden im Vorfeld des Gipfels auch die Chancen einer vertieften Zusammenarbeit betont.
So ist die EU mit ihren Mitgliedsländern der größte Handelspartner Afrikas, während die afrikanischen Staaten in ihrer Gesamtheit nach EU-Angaben der viertgrößte Handelspartner der Staatengemeinschaft sind. Auch im Bereich der Direktinvestitionen liegt die EU vorn: Im Jahr 2023 beliefen sich diese Investitionen auf knapp 239 Milliarden Euro.
Pröll unterstreicht Wichtigkeit der Afrika-Partnerschaft
Europa und Afrika seien nicht nur Nachbarn, sondern auch enge Partner, teilte Pröll im Vorfeld seiner Reise nach Angola in einer Aussendung mit. "In Zeiten von geopolitischen Umwälzungen ist es wichtig, die Beziehungen zwischen den beiden Weltregionen positiv auszubauen. Wir wollen und brauchen eine gleichberechtigte und robuste Partnerschaft mit Afrika, basierend auf gemeinsamen Interessen", so Pröll.
Trotz aller Krisen sei Afrika mit seiner jungen und aktiven Bevölkerung ein Zukunftskontinent. "Wir setzen uns daher dafür ein, die gemeinsamen Anstrengungen zur Bewältigung der aktuellen Herausforderungen bestmöglich auszubauen", teilte Pröll mit. Dies sei auch ein wichtiger Grund dafür, warum sich Österreich für einen Sitz als gewähltes Mitglied im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen für die Periode 2027-28 bewirbt, hieß es laut Aussendung. "Afrikanische Staaten sind wichtige Partner im Sicherheitsrat. Wir wollen gemeinsam und auf Augenhöhe die verschiedenen Krisen bewältigen. Deshalb ist es notwendig, dass wir aktiv mitgestalten", sagte Pröll. Österreich bewirbt sich für einen nicht-ständigen Sicherheitsratssitz in der Periode 2027/28.
(APA/dpa)