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Ethnische Gewalt im Kosovo

Einen Tag nach dem gewaltsamen Tod von zwei serbischen Jugendlichen haben im Kosovo Tausende Menschen protestiert.

Nicht nur in der Enklave Gracanica, sondern auch in anderen Städten wurde demonstriert. In der geteilten Stadt Kosovska Mitrovica zogen am Donnerstag rund 3.OOO Demonstranten durch die Straßen und forderten ein Ende der ethnischen Gewalt, wie Augenzeugen berichteten. Auch in der Stadt Zvecan nördlich der Provinzhauptstadt Pristina gab es Proteste.

Die beiden Jugendlichen waren am Mittwoch beim Schwimmen mit Freunden in einem Fluss beim Dorf Zahac erschossen worden. Vier weitere Jugendliche wurden bei dem Überfall verletzt. Die zwischen Serben und Albanern aufgeteilte Stadt Kosovska Mitrovica war wiederholt Schauplatz gewaltsamer Auseinandersetzungen zwischen den Bevölkerungsgruppen.

Die Demonstranten trugen Schilder mit Parolen wie „Serbien wach auf“ und „Europa, öffne die Augen“. Sie forderten die UNO-Polizei auf, nach den Tätern zu fahnden. Der UNO und NATO, die das Kosovo verwalten, warfen sie Versagen beim Schutz vor albanischen Gewalttätern vor. Rund 220.000 Serben verließen das Kosovo seit Kriegsende aus Angst vor albanischer Vergeltung; von den rund 1,8 Millionen Bewohnern der Region sind nach Schätzungen nur noch etwa 100.000 Serben.

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