Escort-Dame in OÖ getötet: Streit um Preis offenbar eskaliert

Die 23-jährige Rumänin sei indes von ihren Eltern anhand ihrer Tattoos identifiziert worden, berichtete der Sprecher der Staatsanwaltschaft Steyr, Andreas Pechatschek.
Frau atmete laut Obduktionsergebnis Erbrochenes und Blut ein
Der Mann, ein bisher unbescholtener gebürtiger Oberösterreicher, hatte die 23-Jährige am Samstag via Internet in seine Wohnung bestellt. Er und die Rumänin dürften sich zuvor nicht gekannt haben. In der Wohnung des Verdächtigen kam es dann zu einem Streit. Der 34-Jährige gibt zu, die Frau geschlagen zu haben und gesteht ein, dass sie durch seine Gewalteinwirkung zu Tode gekommen sei, so Pechatschek. Die Obduktion hat ergeben, dass die Frau "Erbrochenes und Blut in die Lunge aspiriert hat". Die Todesursache lasse jedoch Rückschlüsse auf massive Gewalteinwirkung zu. Gegen den Beschuldigte wird ein Ermittlungsverfahren wegen Mordverdachts geführt.
Escort-Dame in Oberösterreich getötet: Freundin alarmierte die Polizei
Die Frau kommt aus Rumänien, sie hatte aber in Linz eine Wohnung zur Verfügung, die sie benutzen konnte, und von der aus sie am Sonntag zu dem Freier nach Ternberg gefahren war, so Pechatschek. Ob sie auf eigene Rechnung arbeitete oder vermittelt wurde, ist noch nicht klar. Eine Freundin der 23-Jährigen hatte am Sonntag die Polizei verständigt, weil sie sich Sorgen machte, und eine Vermisstenanzeige erstattet. Am Nachmittag sahen Beamte durch ein Fenster eine Person am Boden liegen und riefen das Einsatzkommando Cobra. Die Wohnung wurde gestürmt, der 34-Jährige ließ sich widerstandslos festnehmen.
Wie erwartet hat das Landesgericht Steyr Mittwochvormittag die U-Haft über den 34-jährigen Verdächtigen verhängt. Ebenso gehöre es in solchen Fällen mittlerweile zum Standardprozedere ein psychiatrisches Gutachten einzuholen.
Polizei vor Ort soll nichts unternommen haben
Medien berichteten am Dienstag unter Berufung auf einen Wiener Anwalt, dass die Freundin des Opfers bereits Stunden vor dem Zugriff durch die Cobra Alarm geschlagen, die Polizei vor Ort aber nichts unternommen habe. Erst beim Landeskriminalamt habe man die Sache ernst genommen. Bei der Landespolizeidirektion Oberösterreich hieß es am Dienstag dazu, man sei dabei intern zu klären, was an diesen Vorwürfen dran sei.
Stellungnahme von Gerhard Karner
Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) versicherte unterdessen, dass den Vorwürfen gegen die oberösterreichische Polizei, zunächst nicht reagiert zu haben, nachgegangen wird. Die Polizei Oberösterreich habe "natürlich eine entsprechende Fehlerkultur", werde den Vorwürfen nachgehen und schauen, ob Fehler passiert seien, erklärte der Minister am Rande des Ministerrats auf Journalistenfragen. Laut Medienberichten soll eine Freundin des Opfers bereits Stunden vor dem Zugriff durch die Cobra Alarm geschlagen, die Polizei vor Ort aber nichts unternommen haben. Erst beim Landeskriminalamt habe man die Sache ernst genommen.
Laut LPD OÖ gab es mehrere Anzeigen von verschiedenen Personen
Laut Landespolizeidirektion (LPD) Oberösterreich habe es mehrere Anzeigen von verschiedenen Personen gegeben. Auf jede Anzeige sei durch die Beamten "unverzüglich und mehrfach mit konkreten Maßnahmen" reagiert worden, teilte die LPD nach einer ersten internen Überprüfung aller Amtshandlungen Mittwochnachmittag mit. Die Überprüfung der stattgefundenen Kommunikation dauere noch an, daher könne man noch keine abschließende Bewertung abgeben. Aus den ersten Ermittlungsergebnissen ergebe sich aber kein Hinweis auf einen strafrechtlich relevanten Sachverhalt, wurde betont. "Unabhängig davon nehmen wir die im Raum stehenden Vorwürfe sehr ernst. Deshalb wurde der Bericht mit allen gesicherten Daten an das dafür zuständige Bundesamt für Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung übermittelt. Dort wird die weitere Prüfung einer strafrechtlichen Relevanz stattfinden", so die LPD in einer Aussendung.
(APA/Red)