"Es reicht vielleicht eine kleine Geste": Jacqueline Haller über Nächstenliebe im Advent

"Wenn dann die stille Zeit vorbei ist, wird es auch bei uns wieder ein bisschen ruhiger", meint Jacqueline Haller. "Ich bin sicher, ganz viele von euch kennen den Spruch nur allzu gut." VOL.AT traf Jacqueline Haller im Pfarrheim in Weiler, wo sie neben ihrer Tätigkeit Projektleiterin der "Langen Nacht der Kirche" ehrenamtliche Aufgaben übernimmt.

"Gaudete-Sonntag" am dritten Advent
"Der Advent, das kennen wir: Man rennt von einem Termin zum anderen, muss dies und jenes besorgen, und irgendwann hat man gar nie Zeit", verdeutlicht sie. Der dritte Adventssonntag, auch als "Gaudete-Sonntag" bekannt, sei jedoch ein besonderer Tag. "Das heißt ‚freut euch‘." Zum einen habe man die halbe Vorbereitungszeit auf Weihnachten schon hinter sich gebracht und zum anderen viele To-dos abgehakt. Im Advent hat sie sich auch vorgenommen, ruhiger zu werden und es langsamer anzugehen: "Ich mag es gerne, mit meiner Familie am Adventskranz zu sitzen, eine Kerze anzuzünden, etwas zu spielen." Auch Spaziergänge über den Weihnachtsmarkt genießt sie gerne.

"Licht sein für andere"
Haller betont die Wichtigkeit, anderen eine Freude zu machen – oft durch einfache, alltägliche Gesten. "Licht sein für andere", meint Jacqueline. "Es reicht vielleicht eine kleine Geste. Es reicht ein Lächeln, ein aufrichtiges Dankeschön oder eine herzliche Umarmung." Im Advent möchte sie sich bewusst Zeit für andere nehmen. In ihrer eigenen Arbeit hat sie mit Ministranten Lebensmittel für "Tischlein deck dich" gesammelt und Weihnachtskarten für Senioren gestaltet. "Einfach mal, dass man sagt: Schön, dass es dich gibt." Man könne sich fragen: "Wer braucht grade jetzt ein besonders helles Licht, weil er vielleicht selbst nicht so hell leuchten kann."
"Wir bereiten uns vor auf die Ankunft vom Licht der Welt"
"Wenn man bewusst Licht ist für andere, dann kommt man vielleicht auch etwas zur Ruhe", meint Jacqueline Haller. "Das ist Advent für mich: Wenn wir uns Zeit nehmen für uns und einmal hineinhören, was unser Herz sagt, was unsere innere Stimme sagt. Denn diese hören wir oft gar nicht." Advent heißt Ankunft, wie sie erklärt: "Wir bereiten uns in dieser Zeit vor auf die Ankunft vom Licht der Welt, das in Menschengestalt auf die Erde gekommen ist." Jacqueline wünscht allen eine schöne, möglichst stressfreie Adventszeit. "Vielleicht denkt ihr ja an mich und seid auch ein Licht für andere", betont sie abschließend.
(VOL.AT)