Der gelernte CNC-Techniker aus Lustenau wird auch an diesem Heiligen Abend als ehrenamtlicher Rot-Kreuz- Mitarbeiter ab 19 Uhr seinen Zwölfstundendienst antreten. Man merkt schon, dass es ein besonderer Abend ist. Auch für mich ist das Gefühl ein anderes, am Weihnachtsabend Dienst zu machen, erzählt Stefan.
Kleine Bescherung
Den ersten Kontakt zum Roten Kreuz knüpfte der Lustenauer beim Erste-Hilfe-Kurs für den Führerschein. Ab diesem Zeitpunkt entdeckte er die Leidenschaft, anderen Menschen etwas Gutes tun zu wollen . Seit 2001 verrichtet er neben seinem täglichen Job Dienst beim Roten Kreuz. Einen besonderen Erfolg konnte er dieses Jahr feiern. Gemeinsam mit der Sanitäter-Mannschaft aus Lustenau gewann er den Bundesbewerb für Sanitätshilfe im burgenländischen Podersdorf. Ein tolles Erlebnis , meint der 26-Jährige.
Bereits zum vierten Mal verbringt Stefan Weihnachten im
Rot-Kreuz-Dienst. An seiner Seite ist dabei Daniela Koller, die ebenfalls ihr Herz ans Rote Kreuz verloren hat. Weihnachtliche Stimmung kommt trotzdem auf. Wir bekommen viele Kekse von der Lustenauer Bevölkerung, als Anerkennung und Wertschätzung für die Arbeit. Natürlich darf der Christbaum auf der Dienststelle Lustenau nicht fehlen. Wir feiern halt unsere kleine Bescherung. Eine CD mit Weihnachtsliedern sorgt schon für eine festliche Stimmung.
Adrenalinspiegel steigt
Wir haben auch das Friedenslicht in der Dienststelle. Deswegen kommen vor der Bescherung noch einige Leute vorbei, um es zu holen und wünschen uns Frohe Weihnachten. Weihnachtsgrüße an Kollegen und Freunde verschicken Stefan und Daniela mit dem Fax. Etwas altmodisch , sagt Stefan und lacht dabei, aber es freut sich jeder über diese kleine Aufmerksamkeit.
Doch trotz der aufkommenden Weihnachtsstimmung steigt der Adrenalinspiegel von Stefan an diesem Abend. Und das nicht wegen dem Christkind , meint der Lustenauer schmunzelnd. Insgeheim weiß man ja, dass jeden Moment der Pager losgehen könnte und man einen Einsatz hat. Mehr zu tun als sonst hätten sie aber nicht am Heiligen Abend. Man entwickelt aber ein gewisses Gespür, wie man mit den Menschen an so einem außergewöhnlichen Abend umgehen muss. Gerade, wenn man zu einem Einsatz kommt und jemand alleine zu Hause ist. Da reicht es oft schon, nur für die Menschen da zu sein und ihre Hand zu halten , ergänzt Daniela.
Feiern mit der Familie
Mit seinen drei Geschwistern und der restlichen Familie feiert der Lustenauer bereits am frühen Nachmittag das weihnachtliche Fest. Im Grunde ist es nur eine Frage der Einteilung. Deswegen verbringe ich den Nachmittag mit meiner Familie und im Anschluss gehe ich in den Dienst. Ich bin noch jung und ledig. Sollte ich aber einmal selbst eine Familie haben, möchte ich den Weihnachtsabend mit ihr verbringen .