Das hat nun der Klimaforscher Meinhard Breiling in einer Studie errechnet, die er im Auftrag der Salzburger Grünen erstellt hat. Er untersuchte dabei die Auswirkungen auf den Wintertourismus. “Die Branche fühlt schon den Schweiß auf der Stirn, und sie wird noch mehr ins Schwitzen kommen”, sagte die Umweltsprecherin der Grünen Heidi Reiter am Dienstag bei der Präsentation.
In den vergangenen 60 Jahren sei es im Schnitt im Bundesland zu einer Erwärmung um 1,2 Grad gekommen. Einzelne Orte weichen aber stark davon ab. So habe es in Badgastein sogar eine leichte Abkühlung gegeben, während die Erwärmung in Saalbach-Hinterglemm über dem Schnitt lag, so Breiling. Bei weiteren zwei Grad Erwärmung würde sich die derzeitige Klima-Situation von 1.100 auf 1.600 Meter verschieben.
Der Wintertourismus, der von der Erwärmung massiv betroffen ist, sei Opfer und Täter zugleich, heißt es in der Studie. Opfer, weil durch die Anpassung an die höheren Temperaturen hohe Kosten entstehen und Einnahmen wegfallen, und Täter, weil durch diese Anpassungen weitere Treibhausgase ausgestoßen werden.
Breiling nannte dann vier Möglichkeiten, wie der Wintertourismus auf die Erwärmung reagieren kann. Zum einen könne der Betrieb weiter nach oben verlagert werden, allerdings gebe es immer weniger Fläche, je höher man in die Höhe komme. Zweitens seien technische Anpassungen in Form künstlicher Beschneiung möglich. Schon jetzt werden etwa 1.500 der rund 5.000 Hektar Skipisten beschneit. Kunstschnee-Erzeugung sei aber sehr ressourcenintensiv. Drittens könne man sich mit kürzeren Saisonen abfinden, wobei die einzelnen Orte sehr unterschiedlich davon betroffen sein werden. Und viertens könnten einzelne Gebiete gezielt rückgebaut werden, so Breiling.
Die Grünen leiten eine Reihe von Forderungen aus der Studie ab. So verlangt Reiter die Erstellung regionaler Öko-Bilanzen, weil derzeit nicht klar sei, welche Ressourcen die Lift- und Beschneiungsanlagen benötigen. Neue Anlagen sollten nur mehr genehmigt werden, wenn diese CO2-neutral sind, so die Umweltsprecherin. Außerdem sollte der Energiebedarf auch bestehender Anlagen sukzessive aus erneuerbarer Energie abgedeckt werden.