Erster SPÖ-Bürgermeister in Dornbirn: Fäßler spricht über seine Pläne – und ein "Bierle"

Mit fast 60 Prozent der Stimmen hat Markus Fäßler Geschichte geschrieben: Dornbirn bekommt erstmals einen SPÖ-Bürgermeister – und das nach einer Stichwahl, wie es sie in der größten Stadt Vorarlbergs noch nie gegeben hat. Im Interview mit Michael Prock spricht der frisch gewählte Stadtchef über seine Überraschung, seinen ersten großen Dank, den Stil des Wahlkampfes – und wie es jetzt weitergeht.

Herr Fäßler, Sie haben die Stichwahl in Dornbirn mit fast 60 Prozent der Stimmen gewonnen. Haben Sie mit so einem Ergebnis gerechnet?
Markus Fäßler: Nein, ich gebe es ganz ehrlich zu: Ich habe nicht damit gerechnet. Es ist ein wahnsinniges Ergebnis, für das ich mich von Herzen bedanken möchte – bei allen Unterstützerinnen und Unterstützern, bei meiner Familie und auch bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Rathauses. Sie haben in den letzten, sehr anstrengenden Wochen einen großartigen Job gemacht.

Wie haben Sie die letzten zwei Wochen des Wahlkampfes erlebt?
Markus Fäßler: Für mich waren es sehr intensive, aber auch schöne Wochen. Ich habe gespürt, dass sich etwas anbahnt – aber mit diesem klaren Ergebnis habe ich nicht gerechnet. Ich denke, wir stehen irgendwo bei 58 zu 42 Prozent. Und ich möchte auch an dieser Stelle Julian Fässler danken. Er hat in diesen letzten zwei Wochen einen sehr fairen und angenehmen Wahlkampf geführt.
Warum glauben Sie, ist der Wahlausgang so deutlich ausgefallen?
Markus Fäßler: Ich denke, es ist die Wertschätzung für die Arbeit, die ich gemeinsam mit meinem Team in den vergangenen fünf Jahren geleistet habe. Wir haben uns für die Dornbirnerinnen und Dornbirner eingesetzt – unabhängig von Parteigrenzen. Für mich zählt nicht die politische Farbe, sondern das Anliegen. Wenn ein Problem auftaucht, muss man versuchen, es zu lösen.

Wie geht es jetzt für Sie persönlich und für die Stadt weiter?
Markus Fäßler: Zuerst einmal werde ich jetzt ein "Bierle" trinken – das ist im Moment das Allerwichtigste. Und morgen sitze ich mit meinem Gremium, also mit der Dornbirner SPÖ, zusammen. Wir werden einen Fahrplan festlegen. In den nächsten Tagen nehme ich dann Kontakt mit allen Parteien auf, um Termine zu vereinbaren. Es ist jetzt wichtig, in den Arbeitsmodus zu kommen, damit wir Dornbirn weiterhin positiv gestalten können.

Gibt es schon Überlegungen zu einer Koalition in der Stadtvertretung?
Markus Fäßler: Dazu kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts Konkretes sagen. Ich möchte mit allen Fraktionen Gespräche führen. Für mich ist aber klar: Julian Fässler sollte Vizebürgermeister werden. Er hat nach mir die zweitmeisten Stimmen bekommen, und ich denke, das wäre ein gutes Signal. Ich möchte aber alle Fraktionen mit ins Boot holen.
Es ist ein historisches Ereignis. Zum ersten Mal gab es in Dornbirn eine Stichwahl – und zum ersten Mal stellt die SPÖ den Bürgermeister. Das hat es in dieser Form noch nie gegeben. Ich bin stolz und dankbar.


(VOL.AT)
Video: Markus Fäßler ganz privat - so lebt der neue Bürgermeister von Dornbirn
Video: Markus Fäßler im Interview
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