Erster Prozess im Skandal um Diabetes-Mittel in Frankreich eröffnet

Vor Gericht steht der 90-jährige Chef des Pharmaunternehmens, Jacques Servier, dem schwerer Betrug vorgeworfen wird. Etwa 350 Betroffene fordern Schadensersatz von Servier. Sie werfen dem Unternehmen vor, dass die Gefahren durch das Medikament schon seit Jahren bekannt gewesen seien. In Österreich und Deutschland war das Mittel offenbar nie auf dem Markt.
Ermittlungen gegen Servier auch wegen Betrugs und fahrlässiger Tötung
Das zweitgrößte französische Pharmaunternehmen Servier hatte von 1976 bis 2009 das Medikament verkauft, das auch als Appetitzügler verwendet wurde. 500 bis 2.000 Menschen starben nach Schätzungen an den Folgen des Mittels, das in Deutschland nie zugelassen war. Serviers Anwälte wollte den Prozess gleich zu Beginn mit einer Verfahrensfrage stoppen und fordern die Zusammenlegung mit Ermittlungen gegen Servier durch Untersuchungsrichter in Paris. Dort laufen ebenfalls Ermittlungen wegen Betrugs, aber auch wegen fahrlässiger Tötung. (APA)