Initiatoren sind der ORF Wien und der Verein “Wirtschaft für Integration”. Es gab insgesamt 163 Nominierungen, daraus ermittelte eine Jury Preisträger in sechs Kategorien.
Der neue Preis war auch Anlass für den Verein Medien-Servicestelle Neue ÖsterreicherInnen (MSNÖ), sich die (Lebens-)Situation von Migranten in Wien näher anzusehen. Denn laut MSNÖ hat jede vierte Person in der Bundeshauptstadt einen Migrationshintergrund.Dementsprechend ist auch die Sprachenvielfalt. Dabei verweist die Medien-Servicestelle auf eine von der Arbeiterkammer Wien bei der L&R Sozialforschung in Auftrag gegebene Studie. Dieser zufolge beherrschen Migranten im Schnitt 2,9 Sprachen. Personen mit russischem oder ukrainischem Migrationshintergrund können sogar 3,5 Sprachen.
Viele Unternehmer mit Migrationshintergrund
Was die Wirtschaftssituation anbelangt: Fast 40 Prozent der Klein- und Mittelunternehmer mit bis zu 50 Mitarbeitern in Wien haben einen Migrationshintergrund. Doch deren Situation ist oft prekär. 72 Prozent müssen mit einem Einkommen von höchstens 10.000 Euro pro Jahr auskommen, hieß es in einer Studie der Wirtschaftsagentur.
Auch im Bereich Sport sind viele Migranten vertreten: Laut MSNÖ hatten in der Saison 2012/2013 beispielsweise rund 30 Prozent der Nachwuchskicker bei den österreichischen Bundesligavereinen einen Migrationshintergrund. Mit 42,78 Prozent sei der Anteil bei der Wiener Austria am höchsten, hieß es. Rapid Wien wurde in die Berechnungen allerdings nicht miteinbezogen, da keine Informationen vorlagen.
Zahlreiche Deutsche im Kultur-Bereich
Im Bereich Kunst und Kultur sind laut Medien-Servicestelle vor allem Deutsche häufig vertreten. So sollen etwa 19 Prozent der Künstler der Bundes-, Landes- und Stadttheater aus der Bundesrepublik stammen. Den höchsten Anteil an deutschen Schauspielern weise übrigens das Burgtheater auf. Sie würden 39 der insgesamt 79 Ensemblemitglieder ausmachen.
Entgegen diesem Trend gibt es laut MSNÖ nur eine Person mit deutscher Staatsbürgerschaft beim Wiener Staatsballett. Die 104 Tänzer gehören vielmehr gleich 27 verschiedenen Nationen an, zählte die Servicestelle auf: Nach Österreichern (17 Personen) folgen Russen (16 Personen) sowie jeweils sieben Tänzer mit japanischer, slowakischer und ungarischer Staatsangehörigkeit.
(APA)