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Erste Videobotschaft von Zarqawi

Zwei Tage nach Veröffentlichung eines Tonbandes von Osama bin Laden hat sich auch der Anführer der Al-Kaida-Terroristen im Irak, Abu Musab al-Zarqawi, im Internet zu Wort gemeldet.

In einer Videobotschaft, die am Dienstagabend in Ausschnitten auch von mehreren arabischen und amerikanischen TV-Stationen ausgestrahlt wurde, kündigte er die Fortsetzung seines Kampfes gegen die „Kreuzritter“ an.

Es war das erste Mal, dass Zarqawi ein Video zur Übermittlung seiner Botschaften nutzte. Es zeigt ihn mit umgelegten Sprengstoffgürtel. Von Terrorismusexperten wurde die Aufnahme als authentisch eingeschätzt. In der nach seinen eigenen Angaben vom vergangene Freitag stammenden Aufnahme wirft Zarqawi US-Präsident George W. Bush vor, das „Waffenstillstandsangebot“ von Osama bin Laden nicht angenommen zu haben. „Dies hätte ihm und anderen genutzt, aber seine Arroganz hat ihn daran gehindert“, sagte der Top-Terrorist, der sich selbst als „Emir“ der El-Kaida-Kämpfer im Irak bezeichnete.

Die neue irakische Regierung werde genauso aus „Marionetten“ bestehen wie andere Regierungen, die unter Aufsicht der USA gebildet worden seien, sagte Zarqawi weiter: „Sie ist ein Dolch im Herz der islamischen Nation“. Die anderen im Irak agierenden Extremistengruppen warnte er davor, den bewaffneten Kampf aufzugeben.

Abgesehen von seinem schwarzen Bart, sah Zarqawi auf den Aufnahmen genauso aus wie auf früheren Fahndungsfotos. In einer Sequenz ist zu sehen, wie er in der Wüste auf ein nicht sichtbares Ziel schießt. Außerdem wird er zusammen mit einem anderen Mann gezeigt.

Zarqawis Terrorgruppe hat sich zu einigen der brutalsten Anschläge und grausamsten Entführungen im Irak bekannt. Die USA haben ein Kopfgeld in Höhe von 25 Millionen Dollar auf ihn ausgesetzt. In seiner Heimat wurde er bereits mehrfach in Abwesenheit zum Tode verurteilt. In den 90-er Jahren saß Zarqawi dort bereits wegen kleineren Straftaten im Gefängnis. Anschließend soll er in Afghanistan auch mit Osama bin Laden zusammengekommen sein.

Von Bin Laden war am vergangenen Sontag erstmals seit dem 19. Jänner wieder eine Tonbandbotschaft aufgetaucht. Darin hatte er sein Waffenstillstandsangebot zurückgenommen und allen US-Bürgern mit Anschlägen gedroht.

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