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US-Militär fliegt im Irak und in Syrien erste Vergeltungsangriffe

US-Präsident Joe Biden: "Unsere Antwort hat heute begonnen."
US-Präsident Joe Biden: "Unsere Antwort hat heute begonnen." ©APA/Getty Images via AFP/GETTY IMAGES/KEVIN DIETSCH
Das US-Militär hat im Irak und in Syrien am Freitag erste Vergeltungsangriffe für die Tötung von drei US-Soldaten bei einem Drohnenangriff in Jordanien geflogen.

Darum geht's:

  • Das US-Militär hat Vergeltungsangriffe im Irak und in Syrien durchgeführt.
  • Mehr als 85 Ziele, darunter pro-iranische Milizen, wurden getroffen.
  • US-Präsident Biden kündigte weitere Vergeltungsangriffe an, betonte jedoch, keine Konflikte suchen zu wollen.
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Das US-Zentralkommando für den Nahen Osten erklärte, die Angriffe hätten den iranischen Revolutionsgarden und mit Teheran verbündeten Milizen gegolten. Es seien mehr als 85 Ziele im Irak und in Syrien getroffen worden.

Biden droht mit weiteren Vergeltungsangriffen

Während das Weiße Haus von "erfolgreichen" Angriffen sprach, stellte US-Präsident Joe Biden weitere Vergeltungsangriffe in Aussicht. "Unsere Antwort hat heute begonnen", erklärte Biden. "Sie wird zu Zeiten und an Orten weitergehen, über die wir entscheiden werden." Der US-Präsident betonte, die" USA suchen keinen Konflikt im Nahen Osten oder irgendwo sonst in der Welt. Aber alle, die uns Schaden wollen, müssen wissen: Wenn ihr einem Amerikaner Schaden zufügt, werden wir antworten."

Massive Luftangriffe auf iranische Ziele

Die US-Streitkräfte erklärten, bei den Luftangriffen seien mehr als 125 Präzisionsraketen oder Präzisionsbomben zum Einsatz gekommen. Unter den Zielen seien Kommando- und Geheimdienstzentralen sowie Raketen- und Drohnenlager von Milizen und den Al-Kuds-Brigaden der iranischen Revolutionsgarden gewesen, die Angriffe gegen US-Streitkräfte und verbündete Truppen ermöglicht hätten.

Wie aus Sicherheitskreisen im Irak verlautete, wurden im Westirak Stellungen pro-iranischer Milizen angegriffen, speziell bei Al-Qa'im an der Grenze zu Syrien. Die irakische Regierung verurteilte die US-Luftangriffe als "Verletzung der irakischen Souveränität".

Tödliche Folgen für pro-iranische Kämpfer

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte teilte mit, bei mutmaßlichen US-Angriffen im Osten Syriens seien mindestens 18 pro-iranische Kämpfer getötet worden. Unter den Kämpfern, die bei den Angriffen auf Stellungen pro-iranischer Gruppen in der Nähe von Al-Mayadin in der Provinz Deir ez-Zor getötet worden seien, seien auch Ausländer gewesen, sagte der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman. Es habe sich "wahrscheinlich" um US-Angriffe gehandelt.

Die Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen aus einem Netzwerk von Informanten in Syrien. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite oft kaum zu überprüfen.

Biden macht pro-iranische Gruppe für Angriff verantwortlich

Bei dem Beschuss eines Militärstützpunkts im Nordosten Jordaniens nahe der Grenze zu Syrien waren laut dem US-Zentralkommando für den Nahen Osten in der Nacht zum Sonntag drei US-Soldaten getötet und Dutzende weitere verletzt worden. US-Präsident Biden machte eine pro-iranische Gruppe für den Angriff verantwortlich und kündigte Vergeltung an. Am Freitag wohnte er auf einem Luftwaffenstützpunkt im Bundesstaat Delaware der Ankunft der sterblichen Überreste der getöteten US-Soldaten bei.

(APA/AFP/dpa/Reuters)

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