Ihre Familie habe ihren toten Cousin und zwei getötete Cousinen schon am Tag nach dem Blutbad am vergangenen Donnerstag erkannt, sagte Jackson Kilimo vor der Leichenhalle. “Aber die Behörden wollten zu 100 Prozent sicher sein, deswegen hat es so lange gedauert.” Sie müssen die Toten jetzt in ihr 380 Kilometer von Nairobi entferntes Heimatdorf bringen, um sie zu bestatten.
Der kenianische Präsident Uhuru Kenyatta hat bisher 130 Familien Beileidsbriefe geschickt – bei den übrigen 28 Opfern ist die Identifizierung offenbar noch nicht abgeschlossen. Medien berichteten wiederholt, es würden noch immer Studenten vermisst, die nicht auf der Opferliste stünden. Die Regierung bezeichnete die Berichte als “haltlose Gerüchte”.
Kämpfer der Shabaab-Miliz aus dem Nachbarland Somalia hatten die Universität von Garissa 150 Kilometer jenseits der Grenze am frühen Donnerstagmorgen angegriffen. Zunächst töteten sie wahllos viele Studenten, anschließend suchten sie gezielt christliche Hochschüler aus, um sie zu töten, und ließen die Muslime flüchten.
Obwohl die Geheimdienste Hinweise auf einen geplanten Anschlag hatten, vereitelten sie den Angriff nicht. Die Sicherheitskräfte werden kritisiert, weil sie das Massaker erst am Abend beendeten. Als sie zugriffen, töteten sich die Extremisten durch das Zünden von Sprengstoffwesten.