AA

Erste Klagen

Im Zuge des FC Tirol-Konkurses könnte es nun möglicherweise zu ersten Klagen kommen. Gläubiger wollen den ehemaligen Vorstand klagen.

Fünf von insgesamt 149 Gläubigern haben sich an einen Innsbrucker Rechtsanwalt gewandt. Sie wollen das Geld, das ihnen der Verein schuldig geblieben ist, mit einer Schadenersatzklage einfordern. Im Mittelpunkt der Klage stehe die Frage der Haftung, erklärte der Anwalt Hermann Holzmann am Donnerstag gegenüber der APA. Dabei gehe es nicht ausschließlich um Ex-Präsident Othmar Bruckmüller, von dem eine schriftliche Haftung vorliegt, sondern um den gesamten Vorstand des FC Tirol. Das Gericht habe zu prüfen, ob Gläubigerschutzbestimmungen verletzt worden seien. Ebenfalls zu klären sei die Frage der Sorgfaltspflicht. Möglicherweise seien Verträge zu einem Zeitpunkt abgeschlossen worden, zu dem der FC Tirol bereits zahlungsunfähig war.

Um welchen Betrag es sich genau handelt, wollte Holzmann nicht sagen. “Es geht um mehrere Millionen Euro”, betonte der Anwalt. Er zeigte sich zuversichtlich, dass seine Mandanten Recht bekommen. “Weitere Klagen schließe ich nicht aus”, sagte Holzmann.

Ex-Vorstandsmitglied Hansjörg Mader sagte gegenüber ORF Radio Tirol, er sehe einer eventuellen Haftungsklage gelassen entgegen. Er könne nicht mit einer Haftung konfrontiert werden, da es in finanziellen Angelegenheiten nie Beschlüsse in Vorstandssitzungen gegeben hätte, zeigte sich Mader überzeugt. Das Konkursverfahren gegen den FC Tirol zählt zu den größten der vergangenen Jahre. Laut Masseverwalter Herbert Matzunski haben 149 Gläubiger Forderungen in der Höhe von 27,5 Mill. Euro angemeldet. Das noch im Besitz des Vereins stehende Eigentum sei hingegen “verschwindend klein” und liege etwa in der Höhe von 3.000 Euro.

Kommentare
Die Kommentarfunktion ist für diesen Artikel deaktiviert.