Doch was sie dabei hörten, war das Anfang vom Ende für einen dicken Fisch, der sich mit seiner Bande auf Schutzgelderpressung spezialisiert hatte. Jetzt sitzen Repic (serbisch für Zöpfchen, Anm.) und seine beiden Hauptkomplizen in Haft, so der Leiter des KK West, Georg Rabensteiner.
Offiziell sagte niemand etwas. Zu groß war die Angst vor Repic und seinen Komplizen Emir sowie Peca. Unter der Hand erfuhren die Ermittler aber, dass die Bande immer nach einem ähnlichen Muster vorging. Repic schickte dabei zunächst seine Komplizen vor. Diese setzten sich laut Rabensteiner zumeist in Lokale, in denen Personen verkehrten, die aus dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawien stammen. Dort soffen sie die ganze Nacht durch, ohne zu zahlen. Dieses Spiel wiederholten sie mehrere Male, bis der jeweilige Wirt sie ansprach.
Die Folge davon war, dass das Lokal zerlegt, sein Besitzer und die Gäste in brutalster Art und Weise zusammengeschlagen wurden. Wenige Tage später erschien Repic selbst und verlangte Schutzgeld. In der Regel sollen es 2.000 Euro pro Woche gewesen sein, mit denen Gastronomen in Zukunft vor ähnlichen Attacken sicher gewesen wären.
Konkrete Anhaltspunkte gab es für die Ermittler, nachdem die Gruppe Anfang Februar in einem Lokal in Brigittenau zugeschlagen hatte. Peca hatte mehrere Tage in dem Betrieb Alkohol konsumiert, ohne zu zahlen. Vom Wirt angesprochen, zerschlug er die Glastür und verwüstete das Lokal. Den Inhaber schlug er mit einem Aschenbecher und einer Schnapsflasche nieder. Diesmal musste er allerdings flüchten, da ein Gast die Polizei gerufen hatte. Die Aussage des betroffenen Lokalbesitzers führte die Exekutive zu der Bande.