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Erneute Ölflut in Galicien

An der spanischen Atlantikküste ist erneut Öl aus der „Prestige“ an Land geschwemmt worden. Die Ölflecken gelten als „Vorboten“ einer neuen Ölpest.

Experten gingen davon aus, dass der starke Westwind am Freitag größere Ölmassen an die Küste treibt.

Die erwartete neue Ölflut wäre die dritte seit Beginn der Katastrophe vor einem Monat. Die Fischer in Galicien, der wichtigsten Fischerei-Region in Europa, befanden sich in höchster Alarmbereitschaft. Sie hatten Sperren errichtet und Tausende von Booten mobilisiert, um ein Eindringen der Ölteppiche in die Buchten zu verhindern. Etwa 50 Fischer rüsteten ihre Kutter so um, dass sie mit ihren Fanggeräten Öl aus dem Meer abschöpfen können.

Nach Ansicht des spanischen Vizeregierungschefs Mariano Rajoy werden die Fischer die einzigen sein, die gegen die erwartete „schwarze Flut“ etwas ausrichten können. Die großen Ölbekämpfungsschiffe können kaum noch etwas absaugen, da die Ölteppiche weniger kompakt sind als zu Beginn der Katastrophe.

Mehr als 200.000 Galicier forderten am Mittwochabend auf Kundgebungen in verschiedenen Städten den Rücktritt der Regierung. Die Umweltkatastrophe führte zu schweren Spannungen zwischen der Regierung und der Opposition. Der sozialistische Oppositionsführer Jose Luis Rodriguez Zapatero bezichtigte Ministerpräsident Jose Maria Aznar der Lüge, weil er der Bevölkerung nicht die Wahrheit über das Ausmaß der Ölpest gesagt habe. Demgegenüber hielt der konservative Regierungschef dem Oppositionschef mangelnde Solidarität vor. Dies sei ein „schlimmerer Flecken“ als das Öl.

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