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Erneut US-Soldaten in Afghanistan angegriffen

In Afghanistan sind erneut US-Soldaten angegriffen worden. Eine Spezialeinheit wurde am Montagabend bei Jalalabad im Osten Afghanistans von Unbekannten beschossen.

Die etwa zehn Angreifer hätten mit Automatikgewehren das Feuer eröffnet. Zwei US-Kampfflugzeuge vom Typ A-10 seien zur Unterstützung der US-Soldaten einen Einsatz geflogen.

Fast zeitgleich konnte die US-Armee einen Raketenangriff auf den US-Stützpunkt Lwara etwa 60 Kilometer von der Stadt Chost im Südosten Afghanistans verhindern. Eine Gruppe von fünf Männern sei bei der Aufstellung der Raketen entdeckt worden. Kampfhubschrauber vom Typ Apache hätten die Männer verfolgt. Einer von ihnen sei festgenommen worden.

Die Vertretung der Vereinten Nationen in der südöstlichen Provinzhauptstadt Gardes war Ziel eines weiteren Anschlags. Unbekannte hätten am Montagnachmittag zwei Handgranaten auf das Gebäude geworfen, berichtete ein UNO-Sprecher. Die drei ausländischen UNO-Mitarbeiter seien nach dem Angriff, bei dem niemand verletzt wurde, nach Kabul zurückberufen worden.

Unterdessen wurde der zeitweilige Waffenstillstand zweier verfeindeter afghanischer Clan-Chefs in der afghanischen Westprovinz Herat verlängert. Bis zur Regelung des Konfliktes durch die Regierung in Kabul sollen die Waffen schweigen, sagte der am Konflikt beteiligte Paschtunen-Führer Amanullah Khan, dessen Truppen sich in den Vortagen heftige Gefechte mit den Anhängern des tadschikischen Gouverneurs, Ismail Khan, geliefert hatten. Die Kämpfe mit mindestens zwölf Toten und 15 Verletzten hatten die Afghanistan-Konferenz am Montag in Bonn überschattet.

Die Präsenz der Soldaten der westlichen Koalition in Afghanistan könne nicht den boomenden Opiumanbau beschränken, warnte ein Afghanistan-Experte der Universität Duisburg, Jochen Hippler, dem Nachrichtensender n-tv. Die außerhalb von Kabul stationierten 7000 US-Soldaten seien vor allem mit dem Kampf gegen die El Kaida beschäftigt. Dabei arbeiteten sie häufig mit lokalen Kriegsherren zusammen, die an der Drogenproduktion beteiligt seien.

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