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Erneut Massendemonstration

In Venezuelas Hauptstadt Caracas haben mehr als 100.000 Menschen gegen Präsident Chavez demonstriert und ihre Soli-darität mit den streikenden Arbeitern zum Ausdruck gebracht.

Die Demonstranten zogen mit Trommeln und Trillerpfeifen durch das Zentrum der Stadt. Viele von Ihnen schwenkten die venezolanische Flagge. Chavez’ Gegner hatten Anfang Dezember einen Generalstreik begonnen, um ihn zum Rücktritt zu zwingen. Wegen eines drohenden Ruins haben zahlreiche Geschäfte und Unternehmen ihren Streik inzwischen wieder beendet, in der Ölindustrie des weltweit fünftgrößten Ölexporteurs weltweit hält der Ausstand jedoch an.

„Wir sind überzeugt, dass die Ölindustrie nicht ohne uns auskommt“, sagte Reinaldo Michelena, einer von tausenden streikenden Beschäftigten des staatlichen Ölunternehmens PDVSA. „Wir setzen den Streik fort, weil es der einzige Weg ist, die Regierung loszuwerden und die Wirtschaft zu treffen.“ Der Streik hatte die Ölindustrie des Landes zeitweise lahm gelegt. Chavez hatte 9.000 PDVSA-Arbeiter entlassen und weigert sich, sie wieder einzustellen.

Seine Gegner werfen Chavez vor, mit einer am kommunistischen Kuba orientierten Wirtschaftspolitik das Land in den Ruin zu treiben. Regierungsangaben zufolge hat die Ölfördermenge mit fast zwei Millionen Barrel pro Tag (ein Barrel = 159 Liter) mittlerweile fast wieder zwei Drittel der Produktion vom November (3,1 Millionen Barrel) erreicht. Während des Streiks hatte sie sich zeitweise auf lediglich 150.000 Barrel belaufen. Die Opposition geht jedoch davon aus, dass die jetzige Produktion nur ein Drittel der ursprünglichen Fördermenge beträgt.

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