Erneut Klebeaktionen der "Letzten Generation" in Wien und Graz

Mehrere Aktivisten der "Letzten Generation" hatten sich Montag-Früh im Bereich der Reichsbrücke in Wien festgeklebt, wie die Landespolizeidirektion Wien bestätigte. Weitere Personen stoppten den motorisierten Verkehr durch langsames Gehen auf der Fahrbahn, sagte ein Sprecher der APA gegen 8.20 Uhr.
Verkehr auf Wiener Reichsbrücke durch Protest der "Letzten Generation" gestoppt
In Wien wurde der Verkehr auf der Reichsbrücke in beiden Richtungen gestoppt: Fünf Personen klebten sich bei einem Schutzweg auf die Fahrbahnen stadteinwärts, weitere zehn unterstützten die Blockade stehend, schilderte Polizeisprecher Markus Dittrich. Stadtauswärts stoppten 15 Aktivistinnen und Aktivisten den Frühverkehr. Der Polizeieinsatz begann gegen 7.45 Uhr und dauerte eine gute halbe Stunde, bis die festgeklebten Personen vom Asphalt gelöst und vorerst zwei Spuren für den Verkehr freigegeben wurden. Es gab sechs vorläufige Festnahmen nach dem Verwaltungsstrafgesetz, darunter jene fünf Personen, die sich angeklebt hatten, und eine weitere, die die Straße ebenfalls nicht freiwillig verlassen hatte. Neun weitere Personen wurden nach dem Versammlungsgesetz angezeigt.
Auch Protestaktion der "Letzten Generation" in Graz
In Graz hatten sich Aktivisten der "Letzten Generation" in der Früh auf der dreispurigen Fahrbahn des Opernrings beim Eisernen Tor niedergelassen. Die herbeigeeilte Polizei veranlasste die Räumung, gegen 8.45 Uhr floss der Fahrzeugverkehr wieder. Ein Beamter war knapp vor 9.00 Uhr noch mit der Amtshandlung beschäftigt. Da die Demonstration nicht angemeldet war, dürfte es Anzeigen für die Aktivisten setzen. In der Vorwoche hatten die Angehörigen der "Letzten Generation" jeden Tag bis zum Wochenende - bis auf den Ostermontag - neuralgische Stellen im Bereich der Innenstadt und drei Murbrücken im Frühverkehr blockiert. Die Stadtregierung hat ein Gespräch mit Vertretern der Protestierer zugesagt, dieses dürfte gegen Ende April stattfinden.
"Letzte Generation" fordert Regierung auf Klimakrise ernst zu nehmen
Die Aktivistinnen und Aktivisten in Wien und Graz pochten wieder auf ihre Forderungen: Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) mögen "die Wissenschaft zur Klimakrise endlich ernst nehmen und wenigstens die billigsten, einfachsten Schutzmaßnahmen umsetzen: Tempo 100 auf der Autobahn, und ein Verbot neuer Öl- und Gasbohrungen". Dass niedrigere Tempolimits den Ausstoß von Klimagasen und Schadstoffen eindämmen, sei wissenschaftlich unumstritten. Für Tempo 100 auf der Autobahn errechnete das Umweltbundesamt eine Einsparung von 460.000 Tonnen CO2 im Jahr, bei positiven Gesamteffekten für den Wirtschaftsstandort, wurde betont.
(APA/Red)