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Ermittlungen zum Djindjic-Mord abgeschlossen

Knapp fünf Monate nach dem Mordanschlag auf den serbischen Ministerpräsidenten Djindjic hat das Belgrader Kreisgericht die Ermittlungen abgeschlossen.

Ermittlungsrichter Vucko Mircic erklärte, es seien genügend Beweise für Anklagen in der Causa Djindjic gesammelt worden. Die Sonderstaatsanwaltschaft muss nun innerhalb der gesetzlichen Frist von 15 Tagen Anklagen gegen die Tatverdächtigen erheben, meldete der staatliche TV Sender RTS.

Mircic bezeichnete die Ermittlungen als die bisher umfangreichsten in der serbischen Justizgeschichte. Diese konzentrierten sich neben der Ermordung von Djindjic auch auf 14 weitere Mordfälle und drei Kidnappings. Die Ermittlungen gegen 45 Personen waren am 5. Mai auf Antrag der Sonderstaatsanwaltschaft eingeleitet worden. Im Laufe der Ermittlungen wurden nach Angaben von Mircic 50 Augenzeugen einvernommen und 14 medizinische und ballistische sowie elf psychiatrische Gutachten angefertigt.

Die Ermittlungsunterlagen erfassen 300 Seiten. In Untersuchungshaft befinden sich 27 Personen, weitere 17 sind auf der Flucht. Im Laufe der Ermittlungen ist einer der Verdächtigten des Djindjic-Mordes in Belgrad festgenommen worden, ein weiterer ist von niederländischen Behörden an Belgrad überstellt worden.

Das kriminalistische Gutachten im Zusammenhang mit der Mordwaffe wurde in Wiesbaden angefertigt. Der serbische Justizminister Vladan Batic hat bei einer Pressekonferenz in Belgrad angekündigt, dass die Prozesse Ende September oder Anfang Oktober beginnen dürften.

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