Ermittlungen nach Schuss auf Moschee in Hollabrunn
Nach dem Schuss auf den Eingangsbereich der Moschee des Vereins der Albanischen Muslime in Hollabrunn in der Nacht auf Sonntag sind am Montag weitere Überprüfungen im Gange gewesen. Die vom Landesamt für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung geleiteten Ermittlungen liefen "auf Hochtouren", sagte Polizeisprecher Johann Baumschlager zur APA. Um Hinweise wurde gebeten. Die betroffene Gemeinschaft verurteilte indes den Vorfall.
Hinweise an Polizeiinspektion Hollabrunn
Weiterhin untersucht wurde, ob es einen oder mehrere Täter gibt. Überprüfungen liefen auch hinsichtlich des Projektils bzw. der Munition. Bekanntgegeben wurde hier am Sonntag, dass es sich um ein Faustfeuerwaffenkaliber ab neun Millimeter handelt, welches genau blieb vorerst offen. Hinweise können an die Polizeiinspektion Hollabrunn gerichtet werden. Entgegengenommen werden sie unter der Telefonnummer 059 133/3410.
"Die albanische muslimische Gemeinschaft in Österreich verurteilt diese Gewalttat gegen eine religiöse Einrichtung scharf", hieß es via Facebook seitens der Albanischen Kultusgemeinde. Appelliert wurde an Politik und Öffentlichkeit, "jede Form von Anstiftung oder Hassrede gegenüber religiösen Institutionen und ihren Mitgliedern zu unterlassen". Ähnlich äußerte sich am Montag auch Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG), auf X. "Wir verurteilen diesen Angriff auf eine religiöse Einrichtung schärfstens. Auch wenn das Motiv noch unklar ist, ist eine Abrüstung der Sprache gegenüber Muslimen und anderen Minderheiten in Österreich überfällig."
Schuss auf Moschee blieb ohne Verletzte
In den Räumlichkeiten befand sich zum Zeitpunkt der Tat niemand, es gab keine Verletzten. Unmittelbar zuvor hatten etwa sechs Personen das Objekt verlassen. Der Obmann des Vereins, der im Obergeschoß des Hauses wohnt, hörte kurz nach Mitternacht einen Knall. Als er sich wenig später - unabhängig davon - mit einer weiteren Person traf, entdeckte er Polizeiangaben zufolge das Einschussloch im Eingangsbereich. Das Projektil hatte den Rahmen der Eingangstür durchschlagen, ging durch einen Raum und eine Doppelglasscheibe und blieb im Innenhof liegen.
(APA/Red)