Ermittlungen nach Absturz von Air-India-Maschine: Fokus auf Treibstoffschalter

Am 12. Juni stürzte Flug AI171 der Air India kurz nach dem Start auf ein Hochschulgelände mit Krankenhaus in der indischen Stadt Ahmedabad. 241 Menschen an Bord und 19 Personen am Boden kamen ums Leben. Nur ein Passagier überlebte den Absturz. Es handelt sich um den ersten tödlichen Unfall mit dem Langstreckenflugzeug vom Typ Boeing 787 Dreamliner.
Treibstoffschalter im Mittelpunkt
Hinweise auf mechanische Defekte oder Triebwerksprobleme ergaben sich laut bisherigen Auswertungen nicht. Die Ermittler konzentrieren sich laut dem Fachportal "The Air Current" auf zwei sogenannte "engine fuel control switches" im Cockpit. Diese steuern die Treibstoffzufuhr zu den Triebwerken und sind gegen unbeabsichtigtes Betätigen mechanisch gesichert.
Das versehentliche Abschalten im Flug ist laut Technikstandards praktisch ausgeschlossen – ein Abschalten erfolgt nur in Ausnahmefällen, etwa bei Triebwerksbrand oder -ausfall. Ob einer der Schalter zum Zeitpunkt des Starts manuell aktiviert wurde, wird anhand der Daten des Flugdatenschreibers derzeit untersucht.
Bilder der Absturzstelle in Ahmedabad



Keine Warnung an andere Betreiber
Weder die US-Luftfahrtbehörde FAA noch Boeing oder Triebwerkshersteller GE Aerospace haben bislang Sicherheitswarnungen oder Hinweise an andere Betreiber veröffentlicht. Auch Hinweise auf verunreinigten Treibstoff oder fehlerhafte Landeklappen wurden inzwischen ausgeschlossen.
Ein erster vorläufiger Untersuchungsbericht mit gesicherten Fakten wird laut internationalen Standards rund 30 Tage nach dem Unfall erwartet. Ob der Bericht veröffentlicht wird, entscheidet die zuständige indische Behörde.
(VOL.AT)