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Ermittlungen in Verlies werden fortgesetzt

Im Fall der jahrelang eingesperrten und missbrauchten 42-Jährigen in Amstetten werden die Erhebungen in dem Verlies am Montag fortgesetzt. Die Beamten des Landeskriminalamtes Niederösterreich (LK NÖ) ermittelten am Sonntag noch bis in die Nachtstunden, hieß es von der NÖ Sicherheitsdirektion auf APA-Anfrage am Montag in der Früh.

Es habe in dem Gefängnis in dem “Horror-Haus” in Amstetten am Sonntag eine Erstbesichtigung stattgefunden. Im Laufe des Montags gingen die Ermittlungen weiter. Nähere Details rund um das Verlies wurden vorerst nicht genannt. Die Erhebungen in den mehreren Räumen würden mit entsprechender Sorgfalt geführt werden.

Von der Polizei verlautete zudem, dass sich bei den Ermittlungen nicht allzu viele Polizisten auf einmal in dem Verlies aufhalten könnten, dies aufgrund der Gegebenheiten in dem Gefängnis. Die mehreren schmalen Räume dort seien maximal 1,70 Meter hoch, gefunden wurden sanitäre Einrichtungen, Schlafstätten, ein Fernseher und eine Kochnische. In zwei Zimmern gab es Schlafgelegenheiten, zudem war eine Dusche montiert. Nach Angaben des Amstettener Bezirkshauptmanns Hans-Heinz Lenze vom Sonntag wurde sogar eine Gummizelle eingerichtet.

Am Sonntag war in Amstetten das dramatisches Verbrechen bekannt geworden: In einem Verlies soll ein 73-Jähriger seine Tochter 24 Jahre lang gefangen gehalten und sexuell missbraucht haben. Während der Gefangenschaft dürfte der Mann mit der 42-Jährigen sieben Kinder gezeugt haben, eines von ihnen sei nach der Geburt gestorben. Josef F. wurde am Samstag in Haft genommen. Am Sonntag verriet er der den Exekutivbeamten, wie sie in das Gefängnis gelangen. Das Verlies wurde in der Folge geöffnet.

Drei der Kinder der 42-Jährigen dürften gemeinsam mit dem Verdächtigen und dessen Ehefrau normal in den Wohnräumen gelebt haben, während im Keller darunter Elisabeth F. mit den anderen drei – ein heute Fünfjähriger, eine 18-Jähriger sowie eine 19-jährige Erkrankte (das genaue Alter war aufgrund der Umstände aber vorerst nicht genau eruierbar, Anm.) – ohne Sonnenlicht in völliger Isolation eingesperrt dahinvegetierten. Ein DNA-Ergebnis zur endgültigen Klärung der Verwandtschaftsverhältnisse solle in etwa zwei Tagen vorliegen.

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