Dort hatte Litwinenko zwei russische Geschäftsmänner getroffen. Einer von ihnen, Dimitri Kowtun, ist laut Medienberichten ebenfalls vergiftet. In einer Hamburg Wohnung wurde in diesem Zusammenhang auch leichte Strahlung festgestellt.
Allerdings sei in der Wohnung keine Strahlenquelle entdeckt worden, sagte eine Polizeisprecherin. Es sei nicht auszuschließen, dass entweder eine Person oder ein Gegenstand gestrahlt hätten. Eine Gefahr für die Anrainer bestehe nicht hieß es weiter.
Durchsucht worden waren eine Wohnung von Kowtun im Hamburger Stadtteil Ottensen, sowie eine weitere Wohnung im gleichen Haus. Die Hinweise auf Strahlungen wurden den Angaben zufolge aber nicht in der Wohnung Kowtuns gefunden, sondern in der anderen Wohnung. Nähere Angaben zu den Räumen wurden nicht gemacht. Die Wohnungen seien für weitere Ermittlungen beschlagnahmt worden. Festnahmen habe es nicht gegeben.
In London wurden derweil rund 250 Menschen, die sich um den 1. November in der Bar des Hotels Millennium aufgehalten hatten, zu medizinischen Tests aufgerufen. Die Verstrahlung der Angestellten deute auf eine massive Dosis Polonium in dem Lokal hin, erklärte ein ranghoher Polizeibeamter.
Auch die beiden Kontaktmänner Andrej Lugowoi und Kowtun, die Litwinenko dort traf, sind betroffen. Beide stehen in Moskau unter medizinischer Beobachtung. Bei Kowtun sei eine hohe innere Vergiftung durch Radioaktivität festgestellt worden, meldete die russische Nachrichtenagentur Interfax. Er leide an Versagen der inneren Organe Leber, Nieren und Magen durch die radioaktive Substanz Polonium 210, sagten Ärzte laut dem Bericht am Freitag.