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Ermittlerteam sucht Mineralwasser-Verseucher

Die italienische Justiz hat ein eigenes Ermittlerteam in Venedig damit beauftragt, die Untersuchung um verseuchte Mineralwasserflaschen zu koordinieren.

Die Behörden in Italien rieten den Konsumenten dringend, Plastikflaschen genau zu kontrollieren, ehe sie deren Inhalt trinken. Vor allem sollten die Menschen auf kleine Löcher achten und prüfen, ob das Wasser schäumt oder übel riecht.

Die Ermittler sind sich noch nicht darüber im Klaren, ob ein einziger Täter oder eine Gruppe am Werk ist. Dutzende von verseuchten Flaschen wurden bisher der Polizei gemeldet. In 24 Fällen bestätigte sich der Sabotageverdacht.

Die Flaschen wurden mit einer Spritze durchstochen, um Reinigungs- und Bleichmittel einfüllen zu können. Die Mixturen mit Ammoniak, Chlor oder Azeton verursachen keine tödlichen Verletzungen, aber Bauchweh, Übelkeit und brennende Schmerzen in Hals und Magen.

In mehreren Supermärkten und auf Autobahn-Raststätten sind Videokameras eingesetzt worden, um den Sabotageaktionen vorzubeugen.

Am Dienstag stellte die Polizei bei Perugia in Mittelitalien Milchkartons sicher. Die italienischen Konsumenten befürchten, dass auch Milch, Obstsäfte und andere Getränke verunreinigt werden könnten.

Die Polizei tappt noch im Dunklen. Unklar ist, ob die Sabotageakte Taten eines psychisch Gestörten sind, der inzwischen eine Reihe von Nachahmungstätern gefunden hat, oder ob es sich um einen terroristischen Hintergrund handelt.

Eine ökologische Anarchistengruppe, die im August im Internet der Mineralwasser-Industrie den Kampf angesagt hatte, ist ins Visier der Ermittler geraten. Auch gegen eine Organisation extremer Tierschützer wird ermittelt.

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