„Erinnerung hochhalten“

Obwohl mit Johann Gmeiner nur noch ein Kriegsheimkehrer in den Reihen des Bildsteiner Kameradschaftsbundes ist, hält der Verein die Traditionen zur Förderung der Kameradschaft, des Heimatgefühls und des aktiven Einsatzes für Frieden hoch. Es geht den Vereinsmitgliedern auch darum, die Erinnerung an die grausamen Kriegsjahre nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Öffentlich tritt die von Obmann Karl Brunner angeführte Mannschaft vor allem an Fronleichnam, an Allerheiligen am Friedhof sowie beim Kriegerdenkmal am Seelensonntag im Dorfgeschehen auf. Anlässlich der diesjährigen Jahreshauptversammlung zog sich der langjährige Obmann Karl Brunner aus gesundheitlichen Gründen aus der Funktion zurück. Zur großen Freude aller Anwesenden fand sich mit Martin Hinteregger ein junges Vereinsmitglied für diese ehrenamtliche Aufgabe. Für den 35-jährigen Techniker ist auch die Tatsache, dass dessen im Vorjahr verstorbener Großvater Hermann Gmeiner sowie dessen Vater Kurt Hinteregger (Schriftführer) viele Jahre für den Verein aktiv waren bzw. sind, eine Motivation, um „die Familientradition im Verein“ hochzuhalten.
Mahnung als Grundhaltung
Mit seiner Anwesenheit würdigte auch Bürgermeister Walter Moosbrugger die nicht zu unterschätzende Vereinstätigkeit, welche gerade in Anbetracht des russischen Angriffskrieges in der Ukraine sowie vielerorts zunehmender Nationalismus-Fantasien wichtiger denn je sei. Die Erinnerung und das Darüber-Reden seien wichtige Mittel gegen das Vergessen der Kriegsdramen und Beiträge zu einer Frieden-stiftenden Gedenkkultur. Genau diese Grundhaltung, sprich Mahnung an Stelle von Huldigung, prägt aktuell den Kameradschaftsbund Bildstein. Dessen Vereinszukunft scheint nun auch aufgrund weiterer neu gewonnener Mitglieder für die kommenden Jahre gesichert zu sein. Für ihre langjährigen Tätigkeiten im Verein wurden die Funktionäre Elmar Dür und Egon Winder geehrt.