Erika erinnert sich, wie sie zum ersten Mal mit einer Lebensmittelkarte zum Einkauf geschickt wurde, oder dass sie im Winter Kohla Ferien hatten und nur einmal pro Woche ihre Hausübungen abholten und kontrollieren ließen. Daheim half sie ihrer Mutter beim Auftrennen von Strümpfen, deren Wolle nach dem Spannen und aufwickeln wieder verstrickt wurde, während im Radio Musik oder Hörspiele die Arbeit versüßten. Nach der Schule arbeitete Erika in verschiedenen Betrieben als Näherin und schaffte durch Seminare und Kurse schließlich die Ausbildung zu Werkmeisterin. Nach 44 Berufsjahren, zuletzt bei Huber Trikot, ging sie 1993 in Pension. Erika interessierte sich für die Bauern, Aquarell- und Ölmalerei, war in der Schreibwerkstatt, beim Seniorentanz oder am liebsten in der Literaturgruppe anzutreffen, da Lesen schon in ihrer Kindheit eine große Leidenschaft war. Ein weiteres Hobby war das Reisen. Erika besuchte Spanien, Rom, Assisi und Finnland, und ihre letzte und schönste Reise führte sie nach St. Petersburg, wo sie vor lauter Bewunderung fast verloren gegangen wäre.
Geselliges Beisammensein
Heute ist Erika nur noch beim Seniorenbund und freut sich bei Tagesausflügen über den Austausch und das gesellige Beisammensein. Gesundheitlich gibt es schon hier und dort mal was, doch es ist nicht jeder Tag gleich. Eine besondere Stütze ist ihr Lebenspartner Anton. Er hilft ihr wo immer er kann, und Erika ist froh, dass sie ihn hat. Ganz besonders stolz ist sie aber auf ihren Sohn Wolfgang, den sie in jungen Jahren bekommen hat. Und wenn sie heute die Bilder ihres Enkels und der Urenkel ansieht, ist sie überzeugt, dass es heute das Beste ist, was ihr damals passiert ist. Für die Zukunft wünscht sich Erika Frieden, Einsicht und Verständnis unter den Menschen, und für sich selbst noch ein paar gute Jahre. In diesem Sinne, alles Gute.
Auch das MeineGemeinde-Team gratuliert Frau Erika Scheidbach und wünscht alles Gute.
Quelle: VN