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Erholung für Wiener direkt vor der Tür

©Stadt Wien
Ganze 9.900 ha umfasst der Biosphärenpark Wienerwald in der Millionenstadt Wien, rund 75.000 Wienerinnen und Wiener wohnen im Gebiet des von der UNESCO im Jahr 2005 anerkannten Biosphärenparks.

Konkret umfasst er die durch Wälder, Wiesen, Weingärten oder lockere Bebauung und hohen Grünanteil geprägten Teile des 13., 14., 16., 17., 18., 19. und 23. Wiener Gemeindebezirkes. Gemäß den Vorgaben des Wiener Biosphärenpark-Gesetzes ist er in Kernzonen, Pflegezonen und Entwicklungszonen eingeteilt. In der Landesregierung wurde heute eine entsprechende Zonierungsverordnung beschlossen und damit eine wesentliche Forderung der UNESCO erfüllt.****

Die Abgrenzung der einzelnen Zonen erfolgte soweit möglich anhand im Gelände erkennbarer Linienzüge wie Straßen, Bahnlinien oder Fließgewässern, wobei darauf geachtet wurde, die Abgrenzung aus Gründen der Rechtssicherheit anhand bestehender Parzellengrenzen vorzunehmen. Wo dies nicht möglich oder sinnvoll war, wurde die gültige Flächenwidmung oder die Grenze der Landschaftsschutzgebiete herangezogen.

“Die nachhaltige Entwicklung des wohl einzigartigen Natur- und Kulturraums Wienerwald ist gesichert, der Biosphärenpark ist ein ideales Instrument zur nachhaltigen Nutzung des Lebensraums Wienerwald und eine enorme Chance auch für die Wiener Landwirtschaft als auch für den Tourismus”, betont Umweltstadträtin Ulli Sima.

Leben in Kernzone, Pflegezone und Entwicklungszone

Im Gegensatz zum Nationalpark ist in einem von der UNESCO definierten Biosphärenpark eine Nutzung des Waldes nicht ausgeschlossen, sondern erlaubt – außerhalb der Kernzone – eine ressourcenschonende und nachhaltige Nutzung. In der Verordnung wurden nun insgesamt ca. 325 ha Kernzone vorgeschlagen, die dem Schutz von Ökosystemen, Tier- und Pflanzenarten dienen und eine ausreichende Größe und Qualität zur Erfüllung der Schutzziele aufweisen. Die Abgrenzung erfolgte aufgrund wissenschaftlicher Untersuchungen in Abstimmung mit den Grundeigentümern bzw. Bewirtschaftern.

In der Pflegezone steht der Schutz der Kulturlandschaft – vor allem die Erhaltung der Landwirtschaft, der Weinbaugebiete und Wienerwaldwiesen – im Vordergrund.

Als Pflegezonen wurden Teile folgender Schutzgebiete vorgeschlagen:

o Naturschutzgebiet Lainzer Tiergarten
o Landschaftsschutzgebiet Hietzing
o Landschaftsschutzgebiet Penzing samt angrenzendem Umland
o Landschaftsschutzgebiet Ottakring
o Landschaftsschutzgebiet Hernals
o Landschaftsschutzgebiet Währing
o Landschaftsschutzgebiet Döbling
o Landschaftsschutzgebiet Liesing

Ziel in den Pflegezonen ist, die für den Wienerwald und die Wienerwaldrandzone typische, durch Jahrhunderte lange menschliche Nutzung entstandene Kulturlandschaft wie Wiesen, Weingärten in ihrem Bestand zu erhalten und weiter zu entwickeln. Auch naturnahe Bäche würden in die Pflegezone aufgenommen.

Das Naturschutzgebiet Lainzer Tiergarten wurde aufgrund seiner herausragenden ökologischen Funktion und den genauen Nutzungs- und Pflegeauflagen im Managementplan zur Gänze als Pflegezone vorgeschlagen.

Zu den Entwicklungszonen zählen jene Bereiche, die weder Kern- noch Pflegezone sind, dort werden Ansprüche von Mensch und Natur im Zuge von modellhaften Nutzungsweisen gleichermaßen berücksichtigt. Es sind dies im Wesentlichen Bauland, asphaltierte Verkehrsflächen und Parkplätze.

UNESCO-Anerkennung: Auszeichnung und Herausforderung

Neben den 7 Wiener Bezirken verläuft der Biosphärenpark Wienerwald in Niederösterreich in insgesamt 51 Gemeinden, die Gesamtfläche beträgt 105.645 ha, der Wiener Anteil beträgt somit 9,4 %.

Der Biosphärenpark Wienerwald gehört zu den 531 weltweit herausragenden Gebieten in 102 Staaten, die das Netzwerk Biosphärenpark bilden. “Der Status ist eine Auszeichnung, aber auch Herausforderung und Verpflichtung, denn es gilt diverse Nutzungsansprüche im Wienerwald mit den Bedürfnissen der Natur abzustimmen, ökologische, kulturelle als ökonomische Entwicklungen in Einklang zu bringen”, betont Sima abschließend.

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