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Erfurt: Amoklauf wird erneut untersucht

Fast zwei Jahre nach dem Amoklauf am Erfurter Gutenberg-Gymnasium soll die Bluttat nochmals umfassend untersucht werden. „Wir wollen sehen, ob damals alle Fakten gewürdigt worden sind“.

Dies sagte ein Sprecher der Schule. Sämtliche Ermittlungsakten würden erneut gesichtet. Unter anderem sollten Zweifel an der Arbeit der Polizei ausgeräumt werden. Im ersten Bericht seien keinerlei Nachlässigkeiten festgestellt worden. Einen konkreten Anlass für das Aufrollen der Ermittlungen gebe es nicht, betonte der Sprecher. Die Regierung habe sich nach einem ersten vorläufigen Bericht immer offen gehalten, den Hergang der Tat nochmals zu untersuchen.

Vor wenigen Tagen hatte die „Thüringer Allgemeine“ berichtet, dass einige Angehörige von Opfern im März Strafanzeige gegen Unbekannt erstatten wollten. Über Details wurde nichts bekannt. Seit der Bluttat war immer wieder Kritik am Rettungseinsatz und den Ermittlungen laut geworden. Am 26. April 2002 hatte der 19-jährige Robert Steinhäuser in dem Gymnasium 16 Menschen erschossen und sich anschließend selbst getötet. Die Tat rief weltweit Bestürzung hervor. In Deutschland war nach dem Amoklauf eine heftige Diskussion über Gewalt in der Gesellschaft und das Waffenrecht entbrannt.

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