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Erfolgstrainer Klopp verlässt Dortmund zum Saisonende

Erfolgstrainer Klopp dürfte amtsmüde sein
Erfolgstrainer Klopp dürfte amtsmüde sein
Die Ära von Jürgen Klopp als Trainer von Borussia Dortmund geht nach sieben Jahren zu Ende. Der Verein entsprach der Bitte des 47-Jährigen nach einer Auflösung seines bis 2018 gültigen Vertrages mit Saisonende. Dies gab Dortmund am Mittwoch bekannt. Unter dem stets hochemotionalen Klopp erlebte der BVB zuvor eine seiner erfolgreichsten Zeiten in der deutschen Fußball-Bundesliga.


Seit 2008 ist der 47-jährige Klopp bei den Westfalen im Amt. Zwei Meisterschaften (2011, 2012) und einen Cup (2012) gewannen die Dortmunder in seiner Ära als Trainer. Außerdem erreichten die Schwarz-Gelben 2013 das gegen Bayern München verlorene Champions-League-Finale. In dieser Saison lag Dortmund allerdings zwischenzeitlich am Tabellenende. Im Moment ist das Team Zehnter – 37 Punkte hinter Tabellenführer Bayern München. Die Möglichkeit auf die Europacup-Teilnahme gibt es nur noch im DFB-Pokal.

Klopp hält den Abschied zum Saisonende für eine “absolut richtige Entscheidung”. Er habe zuletzt nicht mehr das Gefühl gehabt, der perfekte Trainer für den BVB zu sein. “Man ist Profi und muss so eine Entscheidung treffen”, sagte Klopp. Zu seiner Zukunft wollte er sich nicht konkret äußern.

“Es ist nicht so, dass ich müde wäre. Ich habe auch nicht vor, ein Sabbatical zu machen, aber im Trainerjob kann es sein, dass ich es machen muss”, stellte Klopp fest. Einen neuen Arbeitgeber habe er nicht in der Hinterhand. “Es ist nichts strukturiert, es ist nichts geplant, nichts taktiert.”

Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke reagierte mit großem Bedauern auf den Abschied des Trainers. Der Coach könne sicher sein, “dass dir der ewige Dank aller Borussen zuteilwird”, sagte Watzke bei einer gemeinsamen Pressekonferenz an Klopp gerichtet. In persönlichen Worten wandte sich Sportdirektor Michael Zorc an Klopp: “Wir haben die letzten sieben Jahre ein modernes Fußball-Märchen geschrieben. Ich glaube, alle BVB-Mitarbeiter und unsere Mannschaft sollten dir den Abschied bereiten, der diesen sieben Jahren gerecht wird.”

Zu Spekulationen über den Nachfolger von Klopp wollten sich die Dortmunder dezitiert nicht äußern. Die “Bild”-Zeitung hatte zuvor berichtet, dass Dortmund nun Thomas Tuchel als Nachfolger verpflichten werde. Der frühere Mainz-Coach hat sich bis zum Saisonende eine Auszeit genommen. Er war bis zuletzt auch beim abstiegsbedrohten Hamburger SV im Gespräch gewesen. Damit könnte es ähnlich wie einst in Mainz laufen. Ein Jahr nach dem Abgang von Klopp zu Dortmund übernahm Tuchel 2009 dort den Cheftrainerposten.

Regelrecht geschockt reagierten Teile der Anhängerschaft auf die Kunde aus der Chefetage. Auch auf der Börse mussten die Schwarz-Gelben eine Niederlage einstecken. Die Aktie des börsennotierten Vereins fiel nach ersten Spekulationen über den Trainerabschied zunächst auf den tiefsten Kurs seit eineinhalb Jahren.

Klopp untermauerte in Dortmund seinen Status als Kulttrainer. Als er im Sommer 2008 seinen Job antrat, hatte der Coach “Vollgas-Veranstaltungen” versprochen und trotz anfangs schwieriger finanzieller Verhältnisse in Zusammenarbeit mit Watzke und Zorc einen Umbruch eingeleitet. Nach dem Titelgewinn 2011 wurde der Schwabe als Vater dieses Erfolgs gefeiert, Dortmunds Angriffsfußball weltweit gepriesen.

Unter Klopp wuchs der Gesamtwert des Teams beträchtlich. Auch als angesichts der sportlich ausbleibenden Erfolge in dieser Saison erstmals größere Zweifel an ihm aufkamen, wiegelte die Vereinsspitze ab. Immer wieder hieß es, nur Klopp selbst könne seine Amtszeit in Dortmund beenden.

Nur wenige Minuten nach Klopps Rücktritt beim BVB begannen bereits Spekulationen über seine Zukunft. Der Deutsche gilt laut britischen Buchmachern etwa als Favorit auf den Trainerjob beim kriselnden englischen Meister Manchester City. Dort steht Manuel Pellegrini noch bis Sommer 2016 unter Vertrag.

Der Buchmacher William Hill legte am Mittwoch die Quote von 2,5, dass die “Citizens” die nächste Trainerstation von Klopp sein werden. Weitere aussichtsreiche Kandidaten auf dessen Dienste seien demnach Real Madrid und Paris St. Germain. Für die beiden Großclubs zahlt William Hill das Fünf- bzw. Sechsfache des Einsatzes.

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