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Erfolg für Muti und die Philharmoniker

Stardirigent Riccardo Muti hat am Montagabend mit den Wiener Philharmonikern seine Rückkehr an die Scala gefeiert - enschenmenge vor den Großbildschirmen - Unterschriftensammlung für Rückkehr des Maestro.

Der Maestro, der vor einem Monat wegen Spannungen mit dem Scala-Personal vom Posten des Musikdirektors des Mailänder Opernhauses zurückgetreten war, erntete mit seinem Konzert zu Gunsten des italienischen Umweltschutzfonds FAI einen Riesenerfolg. Mit Enthusiasmus begrüßte das Publikum den Stardirigenten, der mit dem Programm des Wiener Philharmonischen Konzerts vom vergangenen Wochenende (Skrjabin und Haydn) voll überzeugte und am Ende einen zehn Minuten langen Applaus bekam.

2000 Personen auf der Warteliste

Seit Wochen war das Konzert des Neapolitaners ausverkauft. Rund 2.000 Personen standen auf der Warteliste in der Hoffnung, noch in letzter Minute eine Karte zu bekommen. Hunderte Menschen verfolgten das Konzert auf Großleinwänden, die in der Mailänder Galleria aufgestellt worden waren. „Wir haben ein einmaliges Konzert erlebt. Wir können nicht vergessen, was an der Scala geschehen ist. Wir sind Muti noch näher als sonst“, betonte Philharmoniker-Vorstand Clemens Hellsberg nach Angaben der Mailänder Tageszeitung „Corriere della Sera“ (Dienstag-Ausgabe).

Zu den Zuschauern in den ersten Reihen des Theaters zählten der österreichische Botschafter in Rom, Alfonso Kloss, die österreichische Generalkonsulin in Mailand, Eva Maria Ziegler, der italienische Kammerpräsident Pier Ferdinando Casini, die Schauspielerin Valentina Cortese und Fedele Confalonieri, Präsident der Mailänder Medienholding Fininvest unter Kontrolle des italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi. „Muti ist unser Stolz“, kommentierte Casini.

Unterschriften gesammelt

Unter den Zuschauern wurden Unterschriften gesammelt, um Muti zu überreden, seine Demission vom Posten des Scala-Musikdirektors zurückzunehmen. „Maestro, die Scala braucht Sie“, war in einem Brief an Muti zu lesen. „Muti gewinnt seine Scala zurück“, kommentierte die römische Tageszeitung „La Repubblica“.

Muti hatte vor wenigen Wochen das Handtuch geworfen und war damit den mehrmaligen Aufforderungen seiner Musiker gefolgt, das Opernhaus zu verlassen. Der Streit zwischen Muti und dem Personal drehte sich um die Nominierung des Intendanten Mauro Meli, der als Schützling Mutis galt, aber bei der Scala-Belegschaft äußerst unbeliebt war. Die Musiker waren gegen Meli in den Streik getreten und forderten wochenlang Mutis Rücktritt. Dutzende Aufführungen mussten abgesagt werden.

Konzert mit dem Londoner Philharmonia Orchestra

Nachdem Muti seine Demission eingereicht hatte, musste auch Meli zurücktreten. Er wurde vor zehn Tagen durch Stephane Lissner, Musikdirektor der Wiener Festwochen und Leiter des Musikfestivals von Aix-en-Provence, ersetzt.

Muti stehen weitere wichtige Termine bevor. Am 29. Mai wird er den Preis Benedetti Michelangeli des Klavierfestivals von Brescia und Bergamo erhalten. Zu diesem Anlass wird er ein Konzert mit dem Londoner Philharmonia Orchestra leiten. Am 30. Juli wird Muti außerdem die Wiener Philharmoniker bei den Salzburger Festspielen dirigieren. Auf dem Programm steht Mozarts „Zauberflöte“ unter der Regie von Graham Vick.

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