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Erdogans Präsidentenpalast kostet halbe Mrd. Euro

Erdogans umstrittener Protzbau
Erdogans umstrittener Protzbau
Der umstrittene neue Präsidentenpalast des türkischen Staatschefs Recep Tayyip Erdogan kostet 1,37 Milliarden Türkische Lira (rund 491 Millionen Euro). Das ist fast doppelt so viel wie bisher bekannt, räumte Finanzminister Mehmet Simsek bei einer Parlamentsbefragung ein. In türkischen Medienberichten waren die Baukosten bisher mit umgerechnet rund 275 Millionen Euro beziffert worden.
Erdogan sagte Einweihung ab
1.000 Zimmer für türkischen Präsidenten
Erdogans "Weißer Palast"

Laut Simsek wurden im Haushalt 2015 rund 300 Millionen Lira für den “Ak Saray” (Weißer Palast) genannten Prachtbau eingeplant – zusätzlich zu den zuvor veranschlagten Kosten in Höhe von fast einer Milliarde Lira. Kritiker des im August zum Präsidenten gewählten langjährigen Regierungschefs sehen in dem Bau ein Symbol für Erdogans Größenwahn.

Der “Weiße Palast” mit einer Grundfläche von 200.000 Quadratmetern entstand auf einem Waldgrundstück bei Ankara, das Staatsgründer Kemal Atatürk einst für einen Bauernhof vorgesehen hatte. Der Palast wurde fertiggestellt, obwohl Umweltschützer bei den Behörden einen Baustopp erwirkt hatten.

Eigentlich war der noch nicht fertiggestellte “Weiße Palast” für den neuen Ministerpräsidenten Ahmet Davutoglu bestimmt. Der muss sich nun aber mit dem bisherigen Präsidentensitz begnügen, einem wesentlich bescheideneren Bau, in dem seit 1923 alle Staatsoberhäupter Quartier bezogen. Die Einweihungsfeier für den neuen Präsidentenpalast wurde wegen eines Grubenunglücks in der Türkei Anfang vergangener Woche abgesagt.

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