Erdogan wirft Franzosen Völkermord in Algerien vor

Erdogan unterstellt dem französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy Rassismus.
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Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hat im Konflikt mit Frankreich um die Einstufung der Massenmorde an Armeniern im Osmanischen Reich den Ton weiter verschärft und den Franzosen einen Völkermord in Algerien vorgeworfen. 15 Prozent der algerischen Bevölkerung seien zwischen 1945 und 1962 von Franzosen massakriert worden, erklärte der Premier am Freitag auf einer Pressekonferenz in Istanbul.
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Erdogan beschuldigte den französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy, aus wahltaktischen Gründen hemmungslos “mit dem Hass auf den Muslim und den Türken zu spielen”. Der Parlamentsbeschluss vom Vortag, der die Leugnung eines Völkermordes an den Armeniern unter Strafe stellen soll, zeige, dass “Rassismus, Diskriminierung und Islamophobie gefährliche Dimensionen in Frankreich und Europa angenommen haben”, sagte der türkische Regierungschef.
Erdogan beleidigt Sarkozy
“Wenn Sarkozy selbst nicht weiß, dass es einen Genozid in Algerien gegeben hat, dann sollte er doch seinen Vater Pal Sarkozy fragen, der als Fremdenlegionär dort war. Ich bin mir sicher, dass Pal Sarkozy seinem Sohn viel über die Massaker berichten kann”, so Erdogan.
(APA)