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Erdogan setzt "Säuberungen" fort - Tausende Lehrer entlassen

Der türkische Vize-Premier Nurettin Canikli
Der türkische Vize-Premier Nurettin Canikli ©Reuters Video
Den Lehrkräften werden Verbindungen zu "terroristischen Strukturen" vorgeworfen. Damit setzt Staatspräsident Erdogan den Prozess der "politischen Säuberung" fort.

Die türkische Regierung um Präsident Recep Tayyip Erdogan wirft Tausenden Lehrern Verbindungen zu terroristischen Strukturen vor. Fast 28.000 Lehrkräfte wurden nach Angaben des Vize-Premier Nurettin Canikli aus dem Dienst entfernt, weitere fast 10.000 vorübergehend suspendiert.

Canikli sagte am Montag, 455 bereits früher unter Verdacht geratene Lehrer seien nach Untersuchungen mittlerweile wieder zum Dienst zugelassen worden. Bereits in der vergangenen Woche, kurz vor Schulbeginn, hatten die türkischen Behörden mehr als 12.000 Lehrer suspendiert. Ihnen werden Verbindungen zu verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK vorgeworfen.

Proteste verboten

Gegen die Entlassung von Lehrern waren am Montag Menschen in der südöstlichen Provinz Djyarbakir auf die Straße gegangen. Die türkische Polizei verhaftete Dutzende von Ihnen. Nach dem Putschversuch gegen die Regierung im Juli sind in der Provinz jegliche Demonstrationen verboten.

Mit den Entlassungen von Lehrkräften setzt die Regierung in Ankara den von Staatspräsident Erdogan begonnenen Kurs der “politischen Säuberung” fort. Die Staatsführung geht außerdem weiter gegen Anhänger des islamischen Gelehrten Fethullah Gülen vor. Ankara verdächtigt Gülen, für den gescheiterten Putschversuch verantwortlich zu sein und fordert dessen Auslieferung. Gülen, der in den USA lebt, weist die Vorwürfe zurück.

(Reuters)

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