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Erdbebenserie erschütterte Asien

Vier Wochen nach der Flutkatastrophe hat eine Erdbebenserie am Montag Teile Asiens erschüttert und tausende Menschen in Angst und Schrecken versetzt. Auf der ostindonesischen Insel Sulawesi starb ein Mann bei einem Erdstoß der Stärke 6,2 auf der Richterskala.

Die Katastrophenprovinz Aceh auf Sumatra wurde von einem Nachbeben der Stärke 5,4 heimgesucht. Auf der zu Indien gehörenden Inselgruppe der Andamanen und Nikobaren flohen Einwohner wegen eines Erdstoßes der Stärke 6,5 aus ihren Häusern. Von dort und aus Aceh gab es zunächst keine Berichte über Schäden oder Opfer.

Auf Sulawesi wurden die Menschen um 4.10 Uhr (Ortszeit) von den Erschütterungen aus dem Schlaf gerissen. Tausende Einwohner rannten in Panik ins Freie, in der Provinzhauptstadt Palu wurden nach Polizeiangaben etwa 50 Gebäude schwer beschädigt. Auch Stunden nach dem Beben blieben die meisten Geflohenen aus Furcht vor einer Flutwelle in Notunterkünften in höher gelegenen Gebieten. Die Behörden hatten jedoch versichert, dass kein Tsunami drohe.

„Wir haben Angst, hinunter zu unseren Häusern zu gehen, weil es immer noch Nachbeben gibt“, sagte ein Bewohner von Palu, der sich in Sicherheit gebracht hatte, der indonesischen Nachrichtenagentur Antara. Das Epizentrum lag nach Angaben des Nationalen Erdbeben-Zentrums in der Hauptstadt Jakarta 16 Kilometer südöstlich der Stadt Palu etwa 30 Kilometer unter der Erde.

Auch in Aceh flohen die von der Flutkatastrophe noch immer traumatisierten Menschen verängstigt ins Freie. Die Provinz war seit dem verheerenden Erdstoß der Stärke 9,0 und der Flutwelle vom 26. Dezember immer wieder von Nachbeben erschüttert worden. Das Epizentrum des jüngsten Bebens lag nach Angaben des Amts für Meteorologie und Geophysik in Banda Aceh rund 140 Kilometer von der Küste entfernt im Meer. Bei der Jahrhundertkatastrophe waren in Aceh nach jüngsten Angaben rund 174.000 Menschen umgekommen.

In der südindischen Stadt Madras ließen am Montag bloße Gerüchte über ein Erdbeben zahlreiche Menschen aus ihren Wohnungen und Angestellte aus Hochhäusern stürmen, wie indische Medien meldeten. Angaben des meteorologischen Amtes zufolge hatte es dort allerdings kein Beben gegeben. Das Epizentrum des Erdstoßes auf den Andamanen und Nikobaren lag westlich der Großen Nikobaren-Insel. Durch die Flutkatastrophe am zweiten Weihnachtstag waren in Indien nach offiziellen Zahlen rund 10.800 Menschen getötet worden.

Seebeben erschütterte griechische Inseln und Südtürkei

Ein Seebeben der Stärke 5,5 hat in der Nacht auf Montag Urlaubsorte an der türkischen Mittelmeerküste bei Antalya und die griechische Inselgruppe der Dodekanes erschüttert. Schäden oder Verletzte gab es nach Angaben der Behörden nicht. Die Bewohner seien in Panik auf die Straßen gelaufen. Die Erdstöße waren auch auf der Touristeninsel Rhodos zu spüren.

Nach Angaben des seismologischen Instituts in Athen lag das Epizentrum des Seebebens rund 49 Kilometer südlich der kleinen griechischen Insel Kastellorizo. Auf türkischer Seite waren die Erschütterungen in den rund 100 Kilometer südwestlich von Antalya gelegenen Orten Kas und Kale am stärksten zu spüren. Bis zum Morgen folgten nach Angaben der Kandilli-Erdbebenwarte in Istanbul zehn Nachbeben, von denen das stärkste mit 3,8 registriert wurde.

Starkes Erdbeben nahe der Nikobaren

Ein kräftiges Erdbeben hat am Montag die Nikobaren-Inseln im Indischen Ozean erschüttert. Die Erdbebenwarte in Hongkong maß nach eigenen Angaben eine Stärke von 6,3 auf der Moment-Magnitude. Das Zentrum des Erdstoßes lag gut 1.700 Kilometer südöstlich von Kalkutta im Golf von Bengalen. Zuvor war bereits ein Beben der Stärke 6,2 im Bereich der indonesischen Insel Sulawesi (Celebes) registriert worden.

Die zu Indien gehörenden Nikobaren sowie die benachbarten Andamanen wurden von der Tsunami-Katastrophe am 26. Dezember schwer in Mitleidenschaft gezogen. Tausende Menschen kamen auf der Inselgruppe ums Leben.

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