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Erdbeben in Italien: Neuaufbau wird zwölf Mrd. Euro kosten

©AP, EPA
Der Aufbau nach dem Erdbeben in der mittelitalienischen Region Abruzzen wird etwa zwölf Mrd. Euro kosten. "Diese Summe müssen wir auftreiben", sagte Innenminister Roberto Maroni in einem Fernsehinterview am Dienstagabend. Bilder der ersten Nacht  | Dutzende Tote  | Die Beisetzung der Erdbebenopfer am Karfreitag  Vorbericht: Schweres Nachbeben in der Region der Abruzzen | Bernini-Kirchenkuppel in Rom durch Erdbeben beschädigt

Der Politiker versicherte, dass der Wiederaufbau zügig voranschreiten werde. “Es wird nicht ein Jahrzehnt dauern, aber bestimmt einige Jahre.”

Der Ressortchef betonte, dass die Regierung eine Kontrollstruktur aufbauen werde, um zu verhindern, dass mit der Mafia in Zusammenhang gebrachte Baugesellschaften Aufträge für den Wiederaufbau erhalten. Die Kontrollen würden sehr streng sein, kündigte Maroni an.

Für den Neuaufbau sucht die Regierung Berlusconi jetzt dringend nach Finanzierungsmöglichkeiten. Im Laufe der Woche ist eine Ministerratsitzung in der Abruzzen-Hauptstadt L’Aquila geplant. Per Dekret will man ein Maßnahmenpaket, unter anderem zur Einführung strenger Vorschriften zum erdbebensicheren Bauen, verabschieden.

Unter dem Druck der Regierung beschloss der italienische Bankenverband ABI eine Stundung von Wohnungskrediten. Obdachlose, deren Unterkünfte beim Erdbeben beschädigt bzw. zerstört wurden, müssen die Wohnungskredite bis Ende dieses Jahres nicht zurückzahlen. Auch die Geldinstitute wollen Fonds zum Wiederaufbau zur Verfügung stellen, kündigte der Generaldirektor des Bankenverbands, Giuseppe Zadra, bei einer Pressekonferenz in L’Aquila an. Die Regierung überlegt, Steuermaßnahmen für Familien einzuführen, die selbst für die Restaurierung ihrer beschädigten Gebäude sorgen.

Hilfe kommt auch von der katholischen Kirche. Die italienische Bischofskonferenz CEI hat ihre Erdbebenhilfe auf fünf Millionen Euro aufgestockt. Der Vorsitzende der Italienischen Bischofskonferenz (CEI), Kardinal Angelo Bagnasco, kündigte bei einem Besuch in L’Aquila an, die schon bewilligten drei Millionen für den Wiederaufbau kirchlicher Einrichtungen zu erhöhen.

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