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Erdbeben im Iran: Österreich hilft

"Für Samstag ist der Abflug von 120 Soldaten des Bundesheeres der AFDRU vom Flughafen Schwechat geplant", so der Leiter des Führungsstabes im Verteidigungsministerium Segur-Cabanac.

Die Erdbebenkatastrophe im Iran ruft international eine Welle von Hilfe hervor. Österreich ist ganz vorn dabei: „Für heute, Samstag, 13.30 Uhr ist der Abflug von 120 Soldaten des Bundesheeres der AFDRU (Austrian Forces Desaster Relief Unit) vom Flughafen Schwechat geplant. Dann folgen dann drei Transportmaschinen mit Ausrüstung“, erklärte Samstag Vormittag der Leiter des Führungsstabes im Verteidigungsministerium Christian Segur-Cabanac, gegenüber der APA.

Die AFDRU wurde auf Grund der Erfahrungen nach dem verheerenden Erdbeben in Armenien im Dezember 1988 mit rund 25.000 Toten geschaffen. Segur-Cabanac: „In den Iran fliegen 120 Mann unter Kommando von Oberst Paulewicz. Er ist Chef der steirischen Kompanie der ABC-Abwehrschule. Es handelt sich um vier Rettungs- und Bergegruppen, die mit einer Boeing 757-200 in den Iran gebracht werden.“

Noch am Samstag sollen schließlich auch drei große ljuschin-76-Transportmaschinen mit den nötigen Ausrüstungsgegenständen in Schwechat beladen werden und dann starten.

Segur-Cabanac: „Wir bringen Fahrzeuge in das Erdbebengebiet sowie alles, was zur Bergung und Rettung von Verschütteten notwendig ist. Zum Beispiel Hydraulik etc. Hinzu kommen zwei Trinkwasser-Aufbereitungsanlagen, alles, was zur Eigenversorgung notwendig ist. Schließlich nehmen wir auch ein eigenes Sanitäts-Element mit.“

Die Reaktionszeit der österreichischen Einheiten ist mit diesem anlaufenden Einsatz ausgesprochen kurz. Der Planer: „Wir wollen unsere Leute noch heute, Samstag, im Einsatzgebiet haben. Damit liegen wir innerhalb eines Zeitraums von 48 Stunden nach dem Beben.“

Auch die Chancen auf Lebendbergungen seien noch vorhanden: „Die Berechnungen über die kritische Grenze von 72 Stunden, innerhalb der Verschüttete nach einem Erdbeben bessere Chancen haben, beruht auf Bauten europäischer Bauweise mit Beton etc. In dem Gebiet im Iran mit Lehmziegelbauten dürften die Chancen auf Lebendbergungen länger vorhanden sein.“ Die AFDR-Einheiten sind in Österreich in Wien, Graz und Linz-Hörsching stationiert. Noch am Samstag sollen Dutzende Tonnen Material in den Iran gebracht werden.

Bereits am Freitag war der österreichische Brigadier Alois Hirschmugl vom Bundesheer auf Ansuchen der UNO als Krisenmanager in das Katastrophengebiet geschickt worden. Mit ihm gemeinsam flogen auch Mitglieder der österreichischen Rettungshunde Organisation IRO.

Samstag um 10.00 Uhr flogen von Wien-Schwechat insgesamt 20 Mitarbeiter des Österreichischen Roten Kreuzes mit 16 Suchhunden aus in die Katastrophenregion. Der Transport erfolgte mit einem Airbus der AUA. Der Transport erfolgte nach Kerman, rund 180 Kilometer vom Zentrum der Bebenregion entfernt. Ein erster Kontakt mit der Mannschaft am Einsatzort wurde für Samstag Abend erwartet.

Auch Spezialisten der Feuerwehren Österreichs werden mit dem Bundesheer in den Iran aufbrechen. Es sind Einheiten, die speziell für die Suche und Rettung von Verschütteten ausgerüstet und ausgebildet sind. Österreichs Feuerwehr-Hilfsteam setzt sich aus folgenden Kräften zusammen:

  • 16 Mann der Spezialeinheit SARUV (Search and Rescue Unit Vorarlberg)
  • 3 Hundeführer und Suchhunde der Hundestaffel des Wiener Landesfeuerwehrverbandes
  • 6 Hundeführer und Suchhunde der Hundestaffel der Freiwilligen Feuerwehr Kapfenberg/Stmk.

    Die Einheit aus Vorarlberg besteht hauptsächlich aus Freiwilligen Feuerwehrmännern der Feuerwehr Rankweil. Mit dabei drei Hundeführer mit Suchhunden der Bergrettung und ein Feuerwehr-Notarzt.

    Innenminister Ernst Strasser (V) betonte, dass es sich bei den Ereignissen im Iran um eine „schreckliche Katastrophe“: „Wir haben sofort alles eingeleitet, um unseren koordinierenden Teil an der österreichischen Hilfe zu erfüllen.“

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