Kaum ein anderes Wort hat eine ähnliche Symbolkraft wie „Brot“. Etymologisch bezeichnet es unter anderem Nahrung und Lebensunterhalt in einem. Auch im Vaterunser heißt es: „Unser tägliches Brot gib uns heute.“
Lebensglück gefunden
Dass wir es tatsächlich täglich frisch auf den Tisch haben, ist den Bäckern zu verdanken. Wie Kurt Kainz, der seit über 30 Jahren mit Backen seine Brötchen verdient. „Nie hätte ich mir einen anderen Beruf vorstellen können“, kann der 53-jährige Harder von sich stolz behaupten, sein persönliches Lebensglück gefunden zu haben. Auch nach drei Jahrzehnten steht der Innungsmeister fast täglich in der Backstube. Und das ab ein Uhr in der Früh.
Trend zum Vollkorn
„Bäcker führen ein eigenes Leben. Wir arbeiten, wenn andere schlafen und schlafen, wenn andere arbeiten“, bringt es der lebensfrohe Mann auf den Punkt.
Kurt Kainz ist der beste Beweis dafür, dass man durch die ungewöhnliche Arbeitszeiten nicht zwangsläufig zum Eigenbrötler wird. Der Harder liebt die Gesellschaft, geht gern zum Frühschoppen oder zum Fußball. Außerhalb der Backstube gehört das Herz seinen beiden Enkelkindern. Und was ihn besonders stolz macht: Das dritte Enkelkind ist unterwegs. Ob der Nachwuchs allerdings genauso geschickt im Umgang mit Wasser und Mehl sein wird, bleibt abzuwarten. Dennoch muss sich Kainz keine Sorgen machen, ob vielleicht einmal der (Mehl-)Wurm in seinem Backbetrieb drinnen sein könnte. Das Unternehmen bürgt für erstklassige Lehrlingsausbil selbst Bundesmeister wurden im Betrieb schon gebebacken. Was Kainz besonders betont: „Ich habe auch einen Integrationslehrling, weil ich Menschen eine Chance will, die sich im Beruf nicht so leicht tun.“ Der Weltbrottag, dem die Woche Brotes folgt, wird von Bäckereien genützt, um Kreationen aus dem umfangreichen Sortiment zu präsentieren. Allein Kainz vertreibt 80 bis 90 verschiedene Sorten. Täglich werden rund 500 Kilogramm Mehl in seine Betrieb verarbeitet. Als Kohlehydratespender hat vor allem Weißbrot den Ruf als Dickmacher. Der Bäckermeister relativiert dies: „Dick macht nur, was drauf kommt.“ Dennoch ist der Trend zum Vollkornbrot ungebrochen. Als hochwertiges Nahrungsmittel hat Brot seinen Preis. Dafür bürgen die Ländle-Bäcker für Frische und höchste Qualität.
ZUR PERSON
- Kurt Kainz Bäcker- und Innungsmeister
- Geboren: 10. Oktober 1953
- Familienstand: verheiratet, zwei Töchter
- Hobbys: Enkelkinder, Frühschoppen, Fußball, Hund, Oldtimer