Der "Equal Pension Day" steht bevor - konkret findet er am 29. Juli statt. Das ist jener Tag im Jahr, an dem der durchschnittliche Pensionist seit Beginn des Jahres jenen Betrag erhalten hat, den die durchschnittliche Pensionistin erst mit Jahresende erreichen wird.
Situation nur um einen Tag verbessert
Im vergangenen Jahr fiel dieser Tag auf den 28. Juli, die Situation hat sich also minimal (um einen Tag) verbessert. "Viel zu langsam" geht der Prozess der Angleichung nach Meinung von SP-Pensionistenverbands-Präsident Peter Kostelka voran: "Wenn es in diesem Tempo weitergeht, wird es noch 155 Jahre dauern, bis Frauen mit einer gleich hohen Pension wie Männer rechnen dürfen", rechnet er in einer Aussendung vor.
Die Ursachen für die wesentlich niedrigeren Pensionen von Frauen ortet Kostelka in der ungleichen Entlohnung für gleiche Arbeit und dem hohen Anteil der wegen Kinder- oder Altenbetreuung teilzeitbeschäftigten Frauen. Auch Beitragslücken durch unbezahlte Erziehungs- und/oder Pflege-Arbeit wirkten sich seit der ÖVP-FPÖ Pensionsreform von 2003, die einen längeren Durchrechnungszeitraum zur Bestimmung der Pensionshöhe besiegelt hat, fatal aus.
Kostelka schlägt Pensions-Berechnungsmodell vor
Als Gegenmaßnahme sieht Kostelka ein Pensions-Berechnungsmodell vor, das im Durchrechnungszeitraum die zehn schlechtesten Beitragsjahre nicht berücksichtigt. Ferner will er eine hundertprozentige Anerkennung von Kindererziehungszeiten, wobei für jedes Kind volle vier Jahre vorzusehen wären. Drittens plädiert er für eine Anrechnung von Pflegezeiten bei Betreuung von nahen Angehörigen.
(APA/Red)