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Equal Pay Day: Raab will diverse Änderungen

Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP) möchte in Bezug auf die Lohnschere zwischen Männern und Frauen, an mehreren Schrauben drehen.
Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP) möchte in Bezug auf die Lohnschere zwischen Männern und Frauen, an mehreren Schrauben drehen. ©APA/HERBERT NEUBAUER
Am Freitag teilte Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP) im Hinblick auf den bevorstehenden Equal Pay Day mit, dass sie "an unterschiedlichen Schrauben" drehen will. Darunter ist auch das Kinderbetreuungsangebot.

Der bevorstehende Equal Pay Day förderte am Freitag zahlreiche politische Forderungen zutage. Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP) kündigte an, dass sie "an unterschiedlichen Schrauben" drehen will, um gegenzusteuern. "Neben Bewusstseinsbildung und dem konsequenten Ausbau des Kinderbetreuungsangebots, um die Vereinbarkeit zu stärken, geht es ganz entscheidend auch um die Berufswahl von Frauen und Mädchen", so Raab.

Frauen und Mädchen für MINT-Fächer begeistern

"Ich möchte Frauen und Mädchen für die MINT-Fächer, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, begeistern, denn hier gibt es gute Karriere- und Verdienstmöglichkeiten. Auch die Stärkung der Finanzkompetenz und ein selbstbewusster Umgang mit den eigenen Finanzen tragen zur Unabhängigkeit von Mädchen und Frauen bei. Um hier ein Umdenken schon bei den Jüngsten anzuregen, habe ich nun zusätzlich 1,6 Millionen Euro für die Stärkung der Selbstbestimmung und der wirtschaftlichen Unabhängigkeit von Mädchen und Frauen in die Hand genommen", betonte die Frauenministerin.

Nicht nur Lohnunterschiede zwischen Männer und Frauen

Seniorenbund-Präsidentin Ingrid Korosec machte darauf aufmerksam, dass es nicht nur Lohn- und Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen gibt, sondern Frauen auch viel mehr unbezahlte Arbeit - von Kindererziehung über Hausarbeit und ehrenamtliches Engagement bis hin zur Pflege von Angehörigen - leisten als Männer. Die Seniorenbund-Präsidentin erneuert daher ihre Forderung nach einem breit angelegten Aktionsplan. Dieser beinhaltet unter anderem die umfassendere Information von Frauen über die Auswirkungen von Teilzeitarbeit, Förderungen für den beruflichen Wiedereinstieg sowie die Entlastung der oftmals weiblichen pflegenden Angehörigen im Rahmen der von Korosec eingeforderten Pflegereform.

Korosec pocht auf automatisches Pensionssplitting

Zusätzlich pocht Korosec auch auf die von der Bundesregierung angekündigte Umsetzung des automatischen Pensionssplittings, bei dem der Partner, der Arbeiten geht, im Zuge der Kindererziehung die Hälfte seiner Pensionsansprüche an den Partner abtritt, der sich um die gemeinsamen Kinder kümmert. "Das ist vor allem fair für Frauen, die ihre Familie dem Beruf vorgezogen haben", so Korosec.

NEOS fordern Maßnahmen für flexiblere Arbeitszeiten

NEOS-Frauensprecherin Henrike Brandstötter forderte Maßnahmen, um flexiblere Arbeitszeiten und mehr Väterbeteiligung zu erreichen. Und auch sie sprach sich für das automatische Pensionssplitting aus sowie für ein deutliches Aufstocken der Kinderbetreuungsplätze und einen Rechtsanspruch darauf ab dem ersten Geburtstag. "Damit sich die Stellung von Frauen am Arbeitsmarkt bessert, müssen sich die Rahmenbedingungen in vielerlei Hinsicht ändern - das führt schließlich zu einem gesellschaftlichen Umdenken und davon profitieren Frauen, Männer, Familien und die Gesellschaft im Allgemeinen", so die NEOS-Frauensprecherin.

SPÖ beklagt fehlende Ganztagesplätze

SPÖ-Frauenvorsitzende Eva-Maria Holzleitner beklagte die fehlenden Ganztagesplätze in Kinderbetreuungseinrichtungen, die Frauen dazu zwingen Teilzeit zu arbeiten, obwohl das weniger Lohn, weniger Pension und mehr Armut bedeute. "Die Bundesregierung lässt das kalt." Zudem habe die Pandemie die Situation am Arbeitsmarkt für Frauen erschwert. "Wer in einem Beruf arbeitet, in dem Arbeitsplätze verloren gehen, muss die Chance bekommen, umzusteigen. Es muss daher jetzt verstärkt in Weiterbildung, Umschulung und Qualifizierung investiert werden", fordern die SPÖ-Frauen.

(APA/Red)

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