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Equal Pay Day: Noch immer unerfüllte Forderungen der Frauen

Zum Equal Pay Day häufen sich erneut Forderungen nach Lohn-Gleichbehandlung.
Zum Equal Pay Day häufen sich erneut Forderungen nach Lohn-Gleichbehandlung. ©bilderbox
Anlässlich des  Equal Pay Day ist erneut auf frauenpolitische Forderungen aufmerksam gemacht worden. Der Frauenausschuss des Städtebundes und die Arbeiterkammer  forderten eine 40 Prozent-Frauenquote für Aufsichtsräte, das BZÖ bekräftigte die Forderung nach 1.300 Euro Mindestlohn.

Die AK drängt auf die Einführung einer Geschlechterquote von 40 Prozent in Aufsichtsräten. Dies sollte mit “spürbaren” Sanktionen bei Nichteinhaltung der Quote verbunden sein, sonst würden gesetzliche Regelungen nicht eingehalten, erklärte AK-Präsident Herbert Tumpel.

Eine derartige Quote wollen auch die Städtebund-Frauen. Nur über Quotenregelungen könne der Qualifikation zum Durchbruch verholfen werden, so die Ausschuss-Vorsitzende und Wiener Stadträtin Sandra Frauenberger (S). Zum Equal Pay Day werden deshalb morgen Papier-Krawatten verteilt. Sie sollen symbolisch männliche Karriereverläufe hinterfragen und karikieren.

“Frauen arbeiten ab morgen sozusagen gratis”, erinnert die Frauenvorsitzende der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp), Ilse Fetik. Sie verwies auf die Forderung, sich beispielsweise alle drei Jahre in professionellen Verhandlungsrunden ausschließlich der Situation von Frauen zu widmen. Darüber hinaus will die Gewerkschaft bei allen künftigen Kollektivvertrags-Runden die Anrechnung von Karenzzeiten für die Lohn- und Gehaltsentwicklung thematisieren.

Diese Forderung unterstützen auch die Freiheitlichen zum Equal Pay Day. “Ein Ansatzpunkt, der mir wichtig erscheint, ist die Anrechenbarkeit von Karenz- und Kinderbetreuungs- sowie Pflegezeiten in Kollektivverträgen”, erklärte FPÖ-Frauensprecherin Carmen Gartelgruber. Kritik übte sie an Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (S), die sich zwar für eine Umtextung der Bundeshymne, nicht jedoch für “echte Verbesserungen” für Frauen einsetze.

Equal Pay Day: Lohnschere “eine Schande”

Kritik an der Ministerin übte auch das BZÖ, das etwa auf einen Mindestlohn in Höhe von 1.300 Euro Brutto und eine gesetzliche Aufwertung der Gesundheits- und Sozialberufe drängt. Die Lohnschere zwischen Männern und Frauen sei jedenfalls “eine Schande”.

Die ÖGB-Frauenvorsitzende Brigitte Ruprecht wies darauf hin, dass bisher rund 70 Prozent der etwa 200 betroffenen Unternehmen Einkommensberichte erstellt haben. Sie bekräftigte deshalb am Montag ihre Forderung, das Gleichbehandlungsgesetz nach zu verhandeln: “Die Rückmeldungen der Betriebsrätinnen zeigen, dass das Gesetz zu wenig konkret ist und die Mindestanforderungen allgemein nicht für eine aussagekräftige Analyse reichen. Hier gilt es rasch nachzubessern.”

(apa)

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