Verglichen mit den anderen Bundesländern ist der Einkommensunterschied in Wien mit 12,8 Prozent am geringsten. Das hat gleich mehrere Gründe: Wien hat einerseits eine gute soziale Infrastruktur und andererseits sind die Berufschancen für Frauen in Wien günstiger.
Wien hat Vorarbeit geleistet
"Eine sehr große Rolle im Kampf um gerechte Entlohnung spielen die Kinderbildungseinrichtungen. Um die Erwerbszeit selbst gestalten zu können sind die Öffnungszeiten der Kinderbildungseinrichtungen ein Schlüsselelement. Hier hat Wien bereits großartige Vorarbeit geleistet, denn mehr als 85 Prozent haben in Wien über zehn Stunden geöffnet. Jetzt gilt es, dieses Angebot auch flächendeckend auszubauen", sagt FSG-Wien-Frauenvorsitzende Korinna Schumann.
"Ein kollektivvertraglicher Mindestlohn von 1.700 Euro und eine gezielte und konzentrierte Frauenförderung sind zwingend notwendig. Wir werden uns so lange für eine gerechte Entlohnung einsetzen, bis wir bei einem Einkommensunterschied von null Prozent liegen, denn es geht um mehr, es geht um den Respekt, den wir Frauen entgegenbringen", sagt FSG-Wien-Vorsitzender Christian Meidlinger dazu.
Frauen in der Corona-Krise als Leistungsträgerinnen
Die Jobs von Frauen sind systemrelevant. Dennoch verdienen sie in manchen Berufsgruppen, in welchen der Frauenanteil auch am höchsten ist, unter dem österreichischen Durchschnitt. Diese Pandemie trifft Frauen schwerer als Männer, denn sie verdienen nicht nur weniger, sie sind meist auch stärker betroffen von der Doppelbelastung: "Es ist wichtig, dass wir ihnen die Wertschätzung entgegenbringen, die sie sich verdienen. Dies beginnt mit einer fairen Entlohnung, die ihnen ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht", fordert Schumann.
"Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, von Frauen und Männern, der niedriger bewerteten und daher auch geringer bezahlten Arbeit von Frauen gezielt entgegenzutreten", bekräftigt Meidlinger abschließend.
(red)