Das extrem gute Ergebnis der Reformbeschlüsse werde den ärmsten Entwicklungsländern den Marktzugang nicht blockieren, sagte der Sprecher von EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel am Freitag in Brüssel.
Nur in dem ausgesprochen unwahrscheinlichen Fall, dass entsprechende Einfuhren aus einem Entwicklungsland innerhalb eines Jahres um mehr als 25 Prozent zunähmen, bestehe die Möglichkeit zu marktschützendes Maßnahmen.
Verhindert werden solle bei der Reform allerdings, dass Entwicklungsländer mit freiem Zugang zu dem EU-Markt Zucker aus anderen Staaten unbeschränkt in den EU-Raum exportierten, sagte der Sprecher. Kritik an den weiterhin produktionsgebundenen Beihilfen wies er zurück. Solche Zahlungen würden nur für höchsten fünf Jahre und auch nur in den Ländern geleistet, wo die Zuckererzeugung auf Grund der EU-Reform um mehr als 50 Prozent sinke.
Dass für die Länder mit vertraglichem Sonderstatus in Afrika, der Karibik und im pazifischen Raum (AKP-Staaten) lediglich für das Jahr 2006 ein Ausgleich für sinkende Exporterlöse beschlossen worden sei, liege allein an dem noch fehlenden EU-Finanzrahmen ab 2007. Die EU-Agrarminister hatten sich am Donnerstag in Brüssel auf die Reform geeinigt.