Nach Angaben der Flugsicherheitsbehörde Eurocontrol sollte die Hälfte der normalerweise vorgesehenen Flüge in Europa starten. Viele Länder verlängerten aber die geltenden Flugverbote. In Österreich ist der Luftraum bereits seit Montag früh offen. Am Dienstag waren rund 14.000 Flüge geplant, teilte Eurocontrol in Brüssel mit. An einem gewöhnlichen Dienstag seien es rund 28.000. Die heimischen Fluggesellschaften AUA und Flyniki peilten einen nahezu Vollbetrieb an.
Flüge generell gestattet
Gemäß der neuen Gefährdungseinteilung der EU in drei Zonen schwankt Österreich immer wieder zwischen potenziell kontaminierter (Zone zwei) und unbelasteter Stufe (Zone drei). Flüge sind generell gestattet, die Entscheidung und Verantwortung, welche Routen geflogen werden können, liegt aber bei den Airlines und den Piloten. Derzeit kann geflogen werden in immer mehr Ländern, so Austro-Control-Sprecher Markus Pohanka am Dienstag. Immer mehr Destinationen können angeflogen werden. In Frankreich nahmen die Pariser Flughäfen Roissy und Orly den Verkehr wieder auf. Etwa 30 Prozent der nationalen und internationalen Flüge seien gesichert, sagte Verkehrs-Staatssekretär Dominique Bussereau. Auch in Belgien, Lettland, Norditalien, Ungarn und in der Schweiz wurden die geltenden Flugverbote aufgehoben, der Flugverkehr kam dort langsam wieder in Gang. Dagegen verlängerte Großbritannien das Flugverbot bis mindestens 20 Uhr. Ausnahmen gab es lediglich für Schottland und Nordengland. In Polen blieb der Luftraum geschlossen, Irland verlängerte ebenfalls das Flugverbot. In Finnland sollten die Flughäfen bis Mittwoch früh geschlossen bleiben. In Dänemark wurde zudem die Genehmigung für den Start eines Messflugzeugs einer Billigfluggesellschaft zurückgenommen. Grund sei die hohe Aschekonzentration in der Luft, erklärten die Behörden. In Deutschland wurde das Flugverbot von gestern abend 20 Uhr auf Mittwoch früh um 2 Uhr verlängert.
Immer weniger Asche
Die isländischen Behörden teilten mit, in drei Kratern des Vulkans komme es noch zu beträchtlichen Eruptionen. In der Rauchwolke befinde sich aber immer weniger Asche. Die Wissenschafterin Sigrun Hreinsdottir von der Universität von Island in Reykjavik sagte, der Vulkan ziehe sich weiter zusammen, was ein gutes Zeichen sei. Eine Intensivierung der Eruptionen gebe es nicht. Dagegen hatte die Luftfahrtbehörde NATS mitgeteilt, die Eruptionen gewännen an Stärke und es treibe eine neue Aschewolke auf Großbritannien zu. Nach Einschätzung der Weltwetterorganisation (WMO) wird die Aschewolke Ende der Woche Richtung Nordpol abdrehen. Grund dafür sei ein Tiefdruckgebiet, das sich dann über Island entwickeln und zu neuen Winden führen werde, teilte die WMO in Genf mit. Das Tiefdruckgebiet werde zudem Regen bringen, der die Asche teilweise auswaschen dürfte.
Aktuelle Lage
Der österreichische Luftraum ist seit Montag früh offen. Am Flughafen Zürich wurde der Flugbetrieb eingeschränkt wieder aufgenommen; in Altenrhein konnte gestern nur die Frühmaschine starten, der restliche Flugbetrieb wurde eingestellt. Der deutsche Luftraum war bis heute 2 Uhr früh gesperrt. Nur Flüge mit Ausnahmegenehmigung waren erlaubt.