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Entscheidung über Bodenverkehrslizenz am Flughafen Wien

Der Celebi-Betriebsrat ruft im Falle des Lizenzverlustes zur Demo auf.
Der Celebi-Betriebsrat ruft im Falle des Lizenzverlustes zur Demo auf. ©APA/HELMUT FOHRINGER
Am Dienstag entscheidet sich, ob die Bodenverkehrslizenz der Firma Celebi Ground Handling am Flughafen Wien verlängert wird. 450 Mitarbeiter wären von einem Lizenzverlust betroffen.

Wer ab 1. Jänner 2020 am Flughafen Wien die Koffer in die Flieger lädt, entscheidet sich am Dienstag, dem 15. Oktober. Neben dem Airport selbst muss es nach EU-Regeln in Wien einen zweiten Anbieter geben. Die Lizenz der bisherigen zweiten Bodenabfertigungsfirma, Celebi Ground Handling, läuft mit Jahresende aus. Sollte Celebi mit Jahresende die Lizenz verlieren, droht dem Unternehmen das Aus.

Lizenz-Verlängerung von Firma Celebi ungewiss

Der Betriebsrat von Celebi ist alarmiert. Im schlimmsten Fall verlieren alle 450 Mitarbeiter ihren Job und müssen sich beim neuen Lizenznehmer neu bewerben. Im besten Fall behält Celebi die Lizenz und alles bleibt beim Alten. Es ist allerdings auch möglich, dass der neue Lizenznehmer nicht nur das Equipment und die Räumlichkeiten, sondern auch die Mitarbeiter von Celebi zu gleichen Konditionen übernimmt, das Arbeitsrecht spricht hier von einem Betriebsübergang.

Momentan wissen die Mitarbeiter allerdings nicht, wie es für sie nächstes Jahr weiter geht. Bei Lizenzverlust dürften sie - vorsorglich - beim Frühwarnsystem des AMS angemeldet werden. Vergangene Woche Donnerstag hat der Betriebsrat in Betriebsversammlung über mögliche Szenarien informiert.

Verkehrsministerium für Lizenzvergabe zuständig

Durch die Versammlungen der Mitarbeiter ist es zu Verspätungen und Flugausfällen gekommen. Diese drohen auch, wenn der Betriebsrat wie angekündigt bei Lizenzverlust mit der gesamten Belegschaft vor dem Verkehrsministerium demonstrieren will.

Zuständig für die Lizenzvergabe ist das Verkehrsministerium. Dort hieß es zuletzt, die Entscheidung werde am 15. Oktober bekanntgegeben. Der Vergabeprozess hat sich um mehr als einen Monat verzögert. Die Ausschreibung war heuer im April erfolgt, Bewerbungsfrist war Ende Mai. Es gab acht Bewerber.

Celebi bei Bieterverfahren nicht an erster Stelle

Im diesem Bieterverfahren ist Celebi laut Aviation Net nicht erstgereiht. Besser positioniert im Rennen sind offenbar die Schweizer Unternehmen Swissport und AAS aus Zürich. Weitere Bewerber sind unter anderem AeroGround und Wisag.

Celebi hat als Kunden Aegan, Aer Lingus, Air Arabia Maroc, Air France, Air Malta, British Airways, Egyptair, Ethiopian, Finnair, Flynas, Iberia, KLM, Level, Transavia, Turkish Airlines, UTAir und Vueling. Das Unternehmen ist damit für rund 100 von 600 täglichen Flügen am Flughafen Wien verantwortlich.

Der Celebi Ground Services Austria GmbH war 2014 für sieben Jahre die Zulassung als zweiter Bodenverkehrsdienstleister neben dem Flughafen Wien erteilt worden. Das Bundesverwaltungsgericht hob den damaligen Bescheid jedoch auf und ordnete eine Neuausschreibung mit Übergangsfrist bis zum 31.12.2019 an.

(APA/Red)

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