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Entlastung für KMUs gefordert

Symbolfoto &copy Bilderbox
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Senkung der Lohnnebenkosten, Vereinfachung der Finanzverwaltung, Flexibilisierung der Arbeitszeit, stärkere Förderung und Entlastung der heimischen Klein- und Mittelbetriebe (KMU), so lauten die Forderungen der Wiener Wirtschaft an die Politik.

Die KMU bilden das Rückgrat der Unternehmerschaft und müssten daher verstärkt gefördert werden, forderte die Präsidentin der Wiener Wirtschaftskammer, Brigitte Jank, bei einem Kamingespräch mit Manpower Österreich-Geschäftsführer Gerhard Flenreiss Mittwochabend im Zigarrenklub der Wiener PR-Agentur Publico.

“Motor, der der schwierigen Wirtschaftslage trotzt”

Die heimischen Klein- und Mittelbetriebe seien ein Motor, der trotz schwieriger Wirtschaftslage im Vorjahr Zuwächse verzeichnen konnte und noch viel Potenzial birgt, so Jank. Über 60 Prozent der gesamten Umsätze entfallen auf die KMU. Mit Stichmonat Juli waren 2004 rund 67 Prozent der Unselbstständigen (etwa 1,9 Millionen Arbeitnehmer) in einem Klein- oder Mittelbetrieb beschäftigt, das waren um 0,8 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2003.

Die KMU hätten damit trotz sinkender Beschäftigungszahl (- 0,2 Prozent) neue Arbeitsplätze geschaffen und somit jene aufgefangen, die bei den großen Betrieben gekürzt wurden, betonte die Wiener WK-Präsidentin.

Lohnnebenkosten senken

„Da für die Klein- und Mittelbetriebe das Personal aber der größte Kostenblock darstellt, müssten zur Unterstützung der Unternehmen nicht zuletzt die Lohnnebenkosten gesenkt werden“, so Flenreiss. Jank plädierte zudem für eine Vereinfachung der Finanzverwaltung, die eine weitere Belastung für die Klein- und Mittelbetriebe sei.

Sie forderte weiters eine eigene KMU-Förderschiene für Aus- und Weiterbildung sowohl der Mitarbeiter als auch der Unternehmer selbst. Dabei sprach sie sich für eine Fokussierung auf den Qualitätssektor aus, denn „wir sind kein Billiglohnland“. Zudem solle das Image der Lehre angehoben und das duale Berufsausbildungssystem ausgebaut werden, so Jank. Zusammenfassend hielten Jank und Flenreiss fest, dass die Bedürfnisse der Klein- und Mittelbetriebe derzeit nicht gedeckt und mehr Förderungen nötig seien.

Für das heurige Jahr erwartet die Wirtschaftskammer einen leichten Rückgang der Arbeitslosigkeit und eine Steigerung der Beschäftigung. „Vor allem im Westen stehen die Chancen gut, im Süden und Osten stagniert der Arbeitsmarkt während im Burgenland mit verstärktem Personalabbau zu rechnen ist“, so Flenreiss. Die besten Aussichten prognostizieren die Experten für die Sektoren Sachgütererzeugung und Handel.

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