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Entlassungsplan akzeptiert

Die ehemaligen Crossair-Piloten haben am Freitagabend dem Entlassungsplan der Fluglinie Swiss zugestimmt. Damit werden 526 der insgesamt 950 Piloten entlassen.

Mit der Einigung habe eine existenzbedrohende Konfliktsituation aus der Welt geschafft werden können, teilte das Flugunternehmen Swiss in einer Presseaussendung mit. Alle Betroffenen dürften sich als Sieger fühlen, hieß es weiter. Von Swiss Pilots war keine Stellungnahme zu erhalten. Mitte Juli hatte der Vorstand von Swiss Pilots auf das „Reissverschlusssystem“ bei den Kündigungen verzichtet, das bei Kündigungen die ehemaligen Swissair- und Crossair-Piloten gleich belastet hätte.

Dieses war der Kern eines zähen Ringens mit der Swiss gewesen und zuletzt auch vom Schiedsgericht unterstützt worden. Die Swiss hat diese Einigung mit über 50 Mio. Franken (32,5 Mill. Euro) an Entschädigungen teuer erkauft. Bei einem Nein der Piloten wären für die Airline Klagen und die Fortsetzung des juristischen Streits die Folgen gewesen. Der Verband hätte dann den rechtlichen Weg weiter beschritten, gemäß dem Urteil des Schiedgerichts.

Nun werden 526 Piloten entlassen. Dabei wird nach dem Senioritätsprinzip-Verfahren: die Jüngsten werden zuerst gekündigt. Die älteren Piloten können je nach Funktion die verhandelte Entschädigung von 140.000 bzw. 85.000 Fr. beziehen. Den verbleibenden Piloten wird ein Kündigungsschutz bis Ende Oktober 2005 gewährt.

Auch nach der Swiss-Pilots-Abstimmung bleiben die größten Probleme der Swiss weiter ungelöst: Geld und Alleingang. Die Suche nach Kreditgebern für die dringend benötigten 500 Mio. Fr. führte offiziell noch zu keinem Erfolg. Mögliche starke Allianz- oder Fusionspartner tun sich bisher schwer mit der Schweizer Fluggesellschaft, die mit heftigem Gegenwind zu kämpfen hat.

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