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Entführte Rotkreuz-Mitarbeiter wieder frei

Die beiden Fahrer des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) sind vier Tage nach ihrer Entführung in Tschetschenien wieder frei.

Nach Angaben der humanitären Organisation haben sie Kontakt zu IKRK-Vertretern in Grosny aufgenommen. Wie das IKRK in einem Communiqe schreibt, sind die beiden Männer wohlauf. Wenn die Formalitäten erledigt seien, könnten sie zu ihren Familien zurückkehren.

Die beiden russischen Fahrer waren am Mittwoch in der Nähe der tschetschenischen Hauptstadt Grosny von einer Gruppe Vermummter verschleppt worden. Sie hatten in Grosny Hilfsgüter verteilt und wollten nach Inguschetien zurückkehren.

Zu dem Vorfall kam es auf einer Strasse, die das IKRK regelmäßig benutzt. Der Konvoi mit den drei Fahrzeugen war nicht eskortiert. Laut IKRK haben in Tschetschenien lediglich die ausländischen IKRK-Delegierten einen bewaffneten Begleitschutz von russischen Soldaten. Für die lokalen Angestellten sei bisher kein Begleitschutz nötig gewesen.

Die humanitäre Organisation verfügt im Nordkaukasus über 16 ausländische Delegierte sowie 400 lokale Angestellte. Die ausländischen Mitarbeiter leben ausserhalb von Tschetschnien, 77 lokale Angestellte hingegen sind dort permanent tätig.

1996 waren sechs IKRK-Delegierte im Süden Tschetscheniens getötet worden. Ein Mitarbeiter der Organisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) wurde im vergangenen August in der russischen Nachbarrepublik Dagestan entführt. Am 23. Juli war bereits eine Mitarbeiterin einer russischen Nichtregierungsorganisation (NGO) entführt worden.

Von beiden gibt es bisher keine Nachricht. Nach diesen letzten Vorfällen unterbrachen die beiden Organisationen die humanitäre Hilfe in Tschetschenien und Dagestan vorübergehend.

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