Entführte Frau aus Cleveland sprach im TV über Jahre im "Horrorhaus"
Immer wieder sei sie geschlagen und gefoltert worden. “Du bist machtlos”, sagte Knight. Knight sowie zwei andere Frauen Amanda Berry und Gina DeJesus waren am 6. Mai 2013 auf dramatische Art aus dem “Horrorhaus” in Cleveland freigekommen. Auch ein sechs Jahre altes Mädchen war dabei, dass der Entführer Ariel Castro gezeugt hatte.
Mit Versprechungen ins Haus gelockt
Der Entführer habe sie seinerzeit mit dem Versprechen, ein kleines Hundewelpen zum Geschenk zu bekommen, in sein Haus gelockt, erzählte Knight dem Sender. Doch als sie schließlich das Haus betreten haben, “ist mir klargeworden, dass ich einen Fehler begangen hatte.”
Opfer veröffentlicht Buch
Sie sei gefesselt, gefoltert und geschlagen worden. Sie habe wenig zu essen bekommen. Um mit der Außenwelt in Kontakt zu treten, habe es nur einen alten Fernseher und ein altes Radio gegeben. Wenn sie schrie, habe ihr Entführer ihr ein Stück Stoff in den Mund gestopft, berichtet Knight, die in den nächsten Tagen auch mit einem Buch (“Finding me”) an die Öffentlichkeit tritt.
Drei Entführungen in drei Jahren
“Ich saß in einem kleinen, pinkfarbenen Zimmer in der Falle und war gefesselt wie ein Fisch.” Zunächst sei sie allein gewesen, später habe sie von den beiden anderen entführten Frauen erfahren. Castro hatte die drei Frauen zwischen 2002 und 2004 in seine Gewalt gebracht.
Täter beging Selbstmord
Castro war im August zu lebenslänglicher Haft plus 1000 Jahren verurteilt worden, hatte aber wenig später in seiner Zelle Selbstmord begangen.
Verbrechen schockiert Amerika
Das Verbrechen hatte seinerzeit Amerika schockiert. In Europa waren Erinnerungen an die Österreicherin Natascha Kampusch geweckt worden, die 2006 nach acht Jahren in den Händen eines Entführers freigekommen war – Kampusch war seinerzeit 18 Jahre alt gewesen, als sie freikam.
Mehrmals schwanger vom Täter
Bereits kurz nach ihrer Befreiung hatte Knight berichtet, dass sie mehrfach von Castro schwanger geworden sei. Doch er habe die Schwangerschaften durch Hiebe in den Bauch und Nahrungsentzug gewaltsam abgebrochen, sagte sie den Ermittlern. Dafür habe sie ihrer Leidensgenossin helfen müssen, als die ein Mädchen zur Welt brachte.
Nachbarn bemerkten nichts
Nach der Befreiung der drei Frauen, hatten sich US-Medien immer wieder gefragt, warum Nachbarn nichts von der grausigen Haft der Frauen bemerkt hätten. Castro, ein ehemaliger Schulbusfahrer, wohnte nur wenige Kilometer von den Eltern der drei Mädchen und Frauen entfernt.
(APA/dpa)